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Die Einführung eines spezifischen Gerinnungsprotokolls (Point of Care) vebessert das Outcome beim blutenden Schwerstverletzten -eine Subgruppenanalyse von 172 Patienten unter Beteiligung des Traumaregisters DGU (gefördert durch XXX)
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Die unkontrollierbare Blutung nach Trauma gilt als die häufigste vermeidbare Todesursache. Die Einführung eines einheitlichen Transfusionsprotokolls kann
nachweislich das Outcome beim Mehrfachverletzten Patienten verbessern. Im Rahmen einer durch die XXX geförderten Untersuchung zeigte sich eine hohe Heterogenität der Behandlung. Hieraus entwickelt sich folgende Fragestellung: Kann die Einführung eines spezifischen Gerinnungsprotokolls (Point of care) das Outcome beim blutenden Schwerstverletzten an einem überregionalen Traumazentrum signifikant verbessern.
Methodik: Die Klinik wurde vor Ort von einer Doktorandin anhand eines standardisierten Bogens befragt. Anschließend wurden die Patienten aus dem Zeitraum 1 Jahr vor Einführung eines spezifischen Gerinnungsprotokolls (XXX) (2005) mit den Patienten ein Jahr nach Einführung (2007) verglichen (Tabelle 1 [Tab. 1], Tabelle 2 [Tab. 2]).
Die Auswertung beider Gruppen erfolgte retrospektiv über das Traumaregister der DGU. Ausgewertet wurden alle Patienten die primär in das untersuchte Traumazentrum aufgenommen wurden (Alter>16, ISS >16). Folgende Parameter wurden eingeschlossen: u. a. Letalität, Liegedauer, EK-Gabe, GFP-Gabe, Thrombozyten, Fibrinogen etc.
Die Daten wurden mit dem Statistikprogramm SPSS ausgewertet. Inzidenzen werden mit Prozenten, Messwerte mit Mittelwerten und Standartabweichung dargestellt.
Zur statistischen Auswertung wurde der Chi-Quadrat-Test für unverbundene Stichproben angewendet. Von einem signifikanten Ergebnis wird bei p< 0,05 ausgegangen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt wurden 81 Patienten ohne und 91 Patienten mit Gerinnungsprotokoll nachuntersucht.
Die Implementierung eines POC-basierten Gerinnungsprotokolls führte zu einer signifikanten Reduktion der Gesamtletalität und hierdurch zu einer Zunahme der Intensivzeit und der Liegedauer der zusätzlich überlebenden Patienten. Insgesamt wurden global deutlich mehr Blutprodukte (Tabelle 1 [Tab. 1]) gegeben. Des weiteren zeigte sich in der POC-Gruppe eine nicht signifikante Zunahme der Inzidenz thrombembolischer Ereignisse, wahrscheinlich ebenfalls bedingt durch die reduzierte Früh- und Gesamtletalität und die längere Liegedauer auf der Intensivstation.
Eine weitere Optimierung der Gerinnungs- und Transfusionbehandlung stellt somit ein potentes Tool zu einer weiteren Verbesserung der Schwerstverletztenversorgung dar. Hierbei scheinen POC(Rotem)-basierte Gerinnungsprotokolle eine hohe Effektivität zu besitzen.