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Endoprothetische Versorgung des Hüftgelenks bei Patienten mit Skeletaler Dysplasie
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Fragestellung: Minderwuchs stellt eine große Herausforderung in der modernen endoprothetischen Versorgung dar. In diesem Patientengut besteht eine hohe Prädisposition für arthrotische Veränderungen. Die anatomischen Gegebenheiten unterscheiden sich oft stark von der Normalpopulation. Ziel dieser Studie war es, Patienten mit skeletaler Dysplasie nach endoprothetischer Versorgung des Hüftgelenks nachzuverfolgen, um Standraten und klinische Ergebnisse zu evaluieren.
Methodik: Eingeschlossen wurden 127 Patienten mit einer Größe unter 150 cm, die zwischen dem 01. Juli 2006 und dem 30. Mai 2013 mittels Hüftendoprothese in unserer Klinik versorgt wurden. Basierend auf der zur Verfügung stehenden Nacherhebungszeit wurden 2 Kohorten identifiziert. Es erfolgte eine retrospektive Evaluation der medizinischen Dokumentation. Erhoben wurden Alter bei endoprothetischer Versorgung, Geschlecht, Harris Hip Score (HHS) bei der Erstvorstellung und der Nachuntersuchung. Mittelwerte und Standardabweichungen wurden errechnet, der Vergleich zweier abhängiger Variablen erfolgte mittels T-Test und Kaplan-Meier-Überlebenskurven wurden für beide Nachuntersuchungsgruppen erstellt. Die Studie wurde gemäß den Leitlinien der lokalen Ethikkommission durchgeführt.
Ergebnisse: 88 Patienten standen zur 1-jahres Nachuntersuchung zur Verfügung und 27 Patienten zur 5-jahres Nachuntersuchung. 12 Patienten konnten nicht nachverfolgt werden. Der Harris-Hip-Score verbesserte sich von 40 ± 13 bei der Erstvorstellung auf 82 ± 20 (p < 0.001) in der 1-jahres Nachuntersuchungs-Gruppe und von 38 ± 11 auf 79 ± 17 (p < 0.001) in der 5-jahres Nachuntersuchungs-Gruppe. Die Standrate der Implantate betrug in der 1-jahres Nachuntersuchungs-Gruppe 98.9% und in der 5-jahres Nachuntersuchungs-Gruppe 92.6%.
Schlussfolgerungen: Hüftendoprothetik kann in Patienten mit skeletaler Dysplasie mit guten klinischen Ergebnissen durchgeführt werden. Es muss festgehalten werden, dass die Standraten im Vergleich zur Normalbevölkerung erniedrigt sind.