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Pinless-Navigation vs. konventioneller mechanischer Ausrichtung in der Kniegelenkendoprothetik – eine prospektive randomisierte Studie
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Fragestellung: Die Wiederherstellung einer neutralen mechanischen Beinachse (±3°Varus bzw. Valgus) in der Kniegelenkendoprothetik ist mit einem gutem funktionellen Ergebnis und reduzierten Lockerungsraten vergesellschaftet. Eine neutrale Beinachse wird laut Literatur mittels mechanischen Ausrichtinstrumentarien aber in nur etwa 20% der Fälle erreicht. Die Navigation ist mit einer exakteren Ausrichtung (etwa 5% Ausreißer), allerdings auch mit einer Verlängerung der OP-Dauer und zusätzlich möglichen Komplikationen vergesellschaftet.
Ziel der Studie war es eine neue, reduzierte Navigationstechnik (Pinless-Navigation), die keine Fixierung von Referenzmarkern am Knochen benötigt, hinsichtlich der Genauigkeit, Operationsdauer und Komplikationen mit der konventionellen Methode zur Schnittblockausrichtung (mechanisches Ausrichtsystem) zu vergleichen.
Methodik: In der vorliegenden prospektiven Studie wurden 80 Patienten randomisiert der Studiengruppe (Pinless-Navigation) und Kontrollgruppe (mechanische Ausrichtung) zugeordnet.
Postoperativ wurden die zwei Gruppen hinsichtlich der Ausreißer (> ±3°) bezüglich der mechanischen Beinachse (HKA), coronaler femoraler und tibialer Komponentenausrichtung, sowie Operationsdauer und Komplikationen verglichen. Ein zweiseitiger p-Wert <0.05 wurde als statistisch signifikant erachtet. Zur statistischen Berechnung wurden der Student's t-Test und Fisher's Exact Test herangezogen.
Ergebnisse: In der Pinless Gruppe waren die Ausreißer (> ±3° Varus/Valgus) bezüglich der mechanischen Beinachse [2/40 (5%) vs. 10/40 (25%), p=0,025] sowie der coronalen femoralen Komponenten-ausrichtung signifikant reduziert [0/40 (0%) vs. 9/40 (22.5%), p= 0.002], bei gleichzeitig signifikant verlängerter Operationsdauer (75.6 vs 64.5 min, p < 0.001). In der Pinless-Gruppe fand sich eine postoperative Wundheilungsstörung bei einer Rheumatikerin.
Schlussfolgerung: Die Pinless-Navigation reduziert signifikant die Ausreißer >±3° einer geraden mechanischen Beinachse sowie der coronalen femoralen Komponentenausrichtung ohne die Risiken von pin-assoziierten Komplikationen wie Infektionen, Schraubenbruch oder Frakturen. Abstriche müssen aber in einigen Anwendungen der konventionellen Navigation wie intraoperative Echtzeitmessungen und dem "computerunterstützten Gap-Balancing" hingenommen werden. Zudem ergab sich trotz des reduzierten Verfahrens eine durchschnittliche Verlängerung der Operationszeit von 11 Minuten, die auf die Korrektur der Schnittblöcke zurückzuführen ist.