Artikel
5-Jahresergebnisse nach Knie TEP (Aesculap EMOTION): Standardversorgung (CoCrMo) versus Oberflächenvergütung – eine multizentrische Untersuchung
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Oberflächenvergütete Knieprothesen zeichnen sich durch eine härtere Oberfläche aus und zeigen in-vitro signifikant reduzierten Polyethylenabrieb. Zusätzlich wird eine allergische Reaktion auf Metallionen verhindert.
Durch eine Nachuntersuchung 5 Jahre nach Implantation einer zementierten Totalendoprothese Typ EMOTION (Fa. Aesculap, Tuttlingen) sollen erste Erkenntnisse über den klinischen und radiologischen Verlauf, sowie die Immunlage gewonnen werden.
Methodik: 3 Zentren rekrutierten mindestens 5 Jahre postoperativ 197 Patienten (104 Frauen, 93 Männer; Durchschnittsalter 68 Jahre (44-84 Jahre)), die einen Oberflächenersatz Typ Aesculap EMOTION erhielten. 97 erhielten ein Standardimplantat, 100 eine Zirkoniumnitrit vergütete Version (AS; Advanced Surface).
Die klinische und radiologische Nachuntersuchung wurde durch ein breites Immunscreening im Blut ergänzt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Kaplan-Meier Analyse ergab eine Überlebensrate von 0.996 12 Monate postoperativ und von 0.974 nach 60 Monaten (Konfidenzintervall 95%). Bezüglich der demographischen Daten gab es keine Gruppenunterschiede. Die mechanische Achse und klinische Scores waren ebenfalls vergleichbar. In der Gruppe der Standardversorgung zeigten sich nach 5 Jahren 16 Lysesäume tibial und 11 femoral. In der AS beschichteten Gruppe zeigten sich 2 Lysesäume femoral, keine tibial. Die meisten Zytokinspiegel waren in beiden Gruppen gleich, jedoch fanden sich in der AS Gruppe signifikant geringere Werte für das proinflammatorische Interleukin 8 (1.15pg/ml vs. 36.66pg/ml; p<0.000001) und das antiinflammatorische Interleukin 10 (0.25pg/ml vs. 3.58pg/ml; p<0.000001).
Die Standzeit beider Prothesenoberflächen nach 5 Jahren war sehr gut. Die AS vergütete Gruppe zeigte deutlich weniger Lysesäume und eine signifikant geringere Immunaktivierung. Aktuell publizierte in-vitro Daten können die immunologischen Ergebnisse zumindest partiell erklären. Ob aus den geringeren Lysesäumen in der AS Gruppe langfristig auch eine längere Standzeit resultieren wird, werden weitere Nachuntersuchungen klären müssen.