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Entwicklung des Keimspektrums bei Endoprotheseninfektionen am Hüft- und Kniegelenk über 12 Jahre
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Fragestellung: Aufgrund der steigenden Implantationszahlen von primären Endoprothesen an Hüfte (HTEP)und Knie (KTEP) nehmen auch die Zahlen an Komplikationen insbesondere Infektionen von Endoprothesen zu. Unter anderem aufgrund von Multimorbidität, einer Zunahme von geriatrischen Patienten und der teilweise unnötigen Nutzung von Antibiotika ist ein Wandel des Keimspektrums zu erwarten. Dies stellt uns Ärzte nicht nur vor neue medizinische und ökonomische, sondern auch gesellschaftspolitische Aufgaben, die besonders durch Populärmedien in der Bevölkerung getrickert werden.(Killerkeime im Krankenhaus)
Hat sich das Keimspektrum bei Endoprotheseninfektionen am Hüft- und Kniegelenk in einem 12-Jahres-Zeitraum (2001 bis 2012) geändert und welche Rolle spielen multiresistente Erreger (MRE) wirklich.
Methodik: Es wurden die Patienten ermittelt, die in unserer Klinik von 01/2001 bis 12/2012 aufgrund einer TEP- Infektion behandelt wurden. Es konnten insgesamt 320 Patienten mit Endoprotheseninfektionen nach KTEP oder HTEP ermittelt werden.
Ausgewertet wurden die festgestellten Keime und deren Entwicklung im zeitlichen Verlauf.
Es wurden insgesamt 172 Patienten mit einer periprothetischen Infektion nach HTEP-Implantation behandelt. Das Durchschnittsalter (DA) bei Infektionsnachweis lag bei 70,9 (39 bis 92 Jahre) Jahren. Betroffen waren 56% (96) weibliche und 44% (76) männliche Patienten.
Eine Infektion der KTEP trat 148mal auf. Das Patientenkollektiv umfasste 55% (82) Frauen und 45% (66) Männer mit einem DA von 70,7 Jahren (15 bis 87 Jahre).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Entwicklung der Keime im zeitlichen Verlauf ist in Abbildung 1 [Abb. 1] dargestellt.
Im untersuchten Patientenkollektiv traten von 320 Infektionen in 16 Fällen (5%) MRE auf.
Mit 10 Fällen (3,2%) macht der Methicillin-resistente S.aureus (MRSA) den häufigsten Problemkeim aus. Sein Anteil an allen nachgewiesenen S.aureus- Stämmen liegt bei 12,5%.
Desweiteren wurden bei 5 Endoprotheseninfektionen Extended-Spectrum-Betalactamasen bildende E.coli- Stämme (ESBL) ermittelt. Diese traten ausschließlich am Hüftgelenk auf. Bei einer einzelnen HTEP-Infektion wurde ein multiresistenter S.epidermidis (MRSE) nachgewiesen.
Die MRE spielen mit 5% der Endoprotheseninfektionen in unsererem Patientengut eine untergeordnete Rolle obwohl in den letzten Jahren ein leichter Anstieg zu verzeichnen war. Insgesamt hat sich das Keimspektrum in den letzen Jahren nur wenig verändert. Es zeigte sich ein leichter Anstieg der KNS und ein leichter Abfall von S. aureus gesamt, wobei sich in dieser Gruppe eine geringe Zunahme von MRSA zeigte.