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Optimierter Outcome durch ein verkürztes Intervall beim 2-zeitigen septischen Endoprothesenwechsel
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Fragestellung: Der 2-zeitige Wechsel ist der aktuelle klinische Standard für die Therapie der periprothetischen Knie- und Hüftinfektion. Die Datengrundlage für die Bestimmung der optimalen Intervalldauer zwischen Explantation und Reimplantation ist schlecht, obwohl das prothesenfreie Intervall für die Patienten mit ausgeprägten Einschränkungen und einem erhöhten Pflegeaufwand verbunden ist. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, den klinischen Outcome zwischen kurzem (KI) und langem (LI) Intervall für den 2-zeitigen Wechsel zu vergleichen.
Methodik: 38 konsekutive Patienten, welche einen 2-zeitigen Wechsel erhielten, wurden retrospektiv eingeschlossen (18 Hüften, 20 Knie). Bei allen Patienten wurde zunächst die Prothese explantiert und eine kalkulierte oder Resistogramm-gerechte Antibiotikatherapie durchgeführt. Es wurde keine Gelenkpunktion oder antibiotikafreie Phase vor der Reimplantation durchgeführt. Patienten mit einer Frühinfektion oder Problemkeimen wurden ausgeschlossen. Bei Hüftpatienten wurde eine Girdlestonehüfte angelegt, Kniepatienten erhielten einen fixen Spacer. Die Prothesen wurden nach < 4 Wochen (KI) oder > 4 Wochen (LI) reimplantiert. Während eines 2-jährigen Follow Up wurden die Parameter Reinfektion, septische Lockerung, Pflegebedürftigkeit im Intervall und Gelenkfunktion evaluiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das LI betrug im Durchschnitt 66,7 Tage, das KI 17,9 Tage (n = 19 Patienten pro Gruppe). 35/38 Patienten konnten über 24 Monate nachuntersucht werden (92 % FU). 1 Patient in der LI Gruppe erlitt eine Reinfektion, die Patienten der KI Gruppe blieben zum aktuellen FU ohne Reinfektion. Frühlockerungen wurden in keiner Gruppe beobachtet. Die Pflegebedürftigkeit im prothesenfreien Intervall war signifikant geringer in der KI Gruppe verglichen mit der LI Gruppe (0 versus 204 stationäre Behandlungstage). Die Parameter der Gelenkfunktion unterschieden sich nicht zwischen den Gruppen.
Die Daten der vorliegenden Studie zeigen erstmalig im direkten Vergleich, dass eine Verkürzung des Intervalls beim 2-zeitigen septischen Prothesenwechsel in Kombination mit einem standardisierten Antibiotikaregime möglich ist, ohne in einem inferiorem Outcome in Hinblick auf die Infektbeherrschung zu resultieren. Reduziert werden konnten die Behandlungskosten wie auch die Pflegebedürftigkeit pro Patient aufgrund der Immobilisierung. Somit kann eine Verkürzung des Intervalls unter definierten Voraussetzungen empfohlen werden.