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Analyse der Positionierung von Beckengurten in der Notfallversorgung von instabilen Beckenfrakturen
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Fragestellung: In der präklinischen Versorgung von instabilen Beckenfrakturen stellt der Beckengurt ein flächendeckend angewendetes Hilfsmittel zur nicht invasiven Stabilisierung dar. Die korrekte Anlage und Position ist entscheidend für eine adäquate Kompression des Beckenrings.
Ziel der Arbeit war es, die exakte Positionierung von präklinisch angelegten Beckengurten mittels CT-Bildgebung zu untersuchen und unabhängige Variablen für die Positionierung zu bestimmen.
Methodik: In einem überregionalen Traumazentrum wurden im Rahmen einer retrospektiven Studie CT-Untersuchungen im Rahmen der initialen Polytraumaversorgung über einen Zeitraum von 36 Monaten ausgewertet. Abhängig von der Lage des Beckengurtes (Typ Sam Pelvic Sling II) zu einem Korridor zwischen den Trochanteren wurden die Patienten in Gruppen unterteilt, die den Abstand (5 cm Intervalle) zur Ideallage beschreibt. Des Weiteren wurde eine Unterteilung abhängig von Unfallmechanismus, der Frakturklassifikation (AO/TILE A/B/C), des Geschlechtes, des Alters sowie des Körpergewichts vorgenommen.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 191 Computertomographien bei denen gemäß Rettungsdiensteinsatzprotokoll anamnestisch eine Beckenverletzung möglich war identifiziert. Hierbei lag in 137 Fällen eine Beckenfraktur vor. Bei insgesamt 114 Patienten wurde präklinisch ein Beckengurt angelegt, hiervon hatten 60 Patienten eine Fraktur. Es wurde bei 18 Patienten eine Idealpositionierung (+/- 1 cm) gefunden, in 61% (n = 70) lag der Gurt in einem Korridor von 5 cm ober- (26%), respektive unterhalb (35 %) der Idealposition. 35% wiesen einen Abstand von > 5-15 cm zur Zielposition auf. In 4% aller Fälle wurde der Gurt > 15 bis zu 30 cm zu kranial positioniert. Insgesamt zeigte sich eine Standardabweichung von 6,1 cm.
Eine Korrelation zu Geschlecht, Körpergewicht oder Unfallmechanismus war nicht nachzuweisen. Ebenso wenig gab es einen Unterschied zur Positionierung des Gurtes und dem Vorliegen einer Fraktur oder gar dem Frakturtyp.
Überkorrekturen wurden nicht gefunden, der Grad der Reposition des Beckenringes korrelierte direkt mit der richtigen Positionierung.
Schlussfolgerung: Die Effektivität der nichtinvasiven Beckenstabilisierung durch den Pelvic Binder hängt unmittelbar von der richtigen Positionierung ab. Die vorliegende Studie zeigt, dass in nur 61% der Fälle, unabhängig von Frakturtyp, Alter, Geschlecht, Unfallmechanismus oder Gewicht, dies erreicht wurde. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit der Schulung des im Rettungsdienst eingesetzten Personals.