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Welchen Stellenwert hat die Beckenkammspan/spongiosa-Entnahme in der Fußchirurgie?
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Fragestellung: Im Rahmen von Umstellungsosteotomien und Arthrodesen im Bereich des Fußes ist es häufig notwendig, Knochenmaterial zur Interposition zu verwenden. In Betracht kommt sowohl autologes als auch allogenes Material. In der Literatur wird die Entnahme von Beckenkammspan/ -spongiosa als risikoträchtiges Verfahren bewertet mit verschiedensten Komplikationen im Bereich der Entnahmestelle (z. B. prolongierte Schmerzsituation, Blutung, Fraktur, Nervenschäden). Andererseits wird die hohe Konsolidierungsrate und auch die nicht vorhandene Gefahr einer Fremdinfektion bei Verwendung von eigenem Knochen als positiv gesehen.
Methodik: Im Zeitraum zwischen 01. Mai 2013 und 01. Mai 2014 wurden 104 Patienten am Beckenkamm operiert. Dabei wurden 102 Beckenkammspäne entnommen und 67 mal Spongiosa.Die zugrundeliegenden Diagnosen waren überwiegend Calcaneus-Verlängerungsosteotomie nach Hintermann (22%), Arthrodese TMT II+ III-Gelenk (14%), Arthrodese TN-Gelenk (13%), Arthrodese Subtalargelenk (12%) und Revisions-Eingriffe nach Pseudarthrosen (11%).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Hierbei kam es zu drei lokalen Komplikationen an der Entnahmestelle (eine abgerissenen Redondrainage, eine Verletzung des N. cutaneus femoris lateralis mit persistierender Hypästhesie, eine Serombildung, die nach Revisionseingriff sistierte).
Ebenfalls in drei Fällen kam es zu einer Nichteinheilung des Beckenkammspans bzw. Pseudarthrosenbildung am Eingriffsort. Hierbei muss jedoch erwähnt werden, dass es sich in allen drei Fällen bereits um einen Revisionseingriff handelte (1x TMT II+III-Gelenk, 1x GZGG, 1x Subtalargelenk).
Mit einer Komplikationsrate von knapp 3% sowohl am Becken als auch am Eingriffsort schätzen wir die Verwendung von eigener Beckenkammspongiosa bzw. -spänen als sicheres Verfahren ein, deren Vorteil der guten Einheilung die Nachteile der Entnahme überwiegt.