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Die posttraumatische Bewegungseinschränkung am Ellbogengelenk. Klinische Ergebnisse nach arthroskopischer Arthrolyse
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Fragestellung: Im Rahmen dieser Studie werden die klinischen Ergebnisse bezüglich Bewegungsumfang und Funktionsfähigkeit des posttraumatisch eingesteiften Ellbogengelenkes nach arthroskopischer Arthrolyse untersucht. Die Fallzahl liegt mit n=43 höher als in der aktuell zur Verfügung stehenden Literatur.
Methodik: Im Rahmen dieser Studie wurden 43 Patienten im Zeitraum von Januar 2008 bis Dezember 2013 nach arthroskopischer Arthrolyse bei posttraumatisch bedingter Bewegungseinschränkung des Ellbogengelenks nachuntersucht.
Die Patienten wurden retrospektiv im Rahmen einer klinischen Untersuchung und einer Datenerhebung mittels verschiedener Fragebögen bezüglich der Funktionsfähigkeit des operierten Gelenkes bewertet. Das Mindest-Follow-up betrug 12 Monate. Die Bewegungseinschränkung wurde bei allen 43 Patienten durch ein entsprechendes Trauma am Ellbogengelenk, Fraktur oder Luxation, verursacht. Der mittlere Zeitraum der Arthrolyse nach Trauma betrug 61,7 Monate (range 2 bis 736 Monate). Im Rahmen der klinischen Untersuchung wurde der Bewegungsumfang mittels Goniometer ermittelt. Der relative Bewegungsumfang wurde gemäß des Scores von Cauchoix u. Deburge ermittelt.
Anhand der Fragebögen DASH (Disability Arm and Shoulder and Hand Questionnaire), MEPI (Mayo Elbow Performance Index) sowie der visuellen Analogskala konnten objektive und subjektive Ergebnisse erhoben werden. Zusätzlich wurde die körperliche Beanspruchung am Arbeitsplatz prä- und postoperativ mittels REFA-Score erfasst und klassifiziert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Physiotherapie wurde bei allen Patienten über einen durchschnittlichen Zeitraum von 28,8 Wochen durchgeführt. Es wurde keine postoperative Infektion beobachtet. In 7 Fällen trat eine vorübergehende Nervenirritation des N. ulnaris oder des N. medianus auf. Sie zeigten sich im Verlauf vollständig rückläufig. Die durchschnittliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit betrug 8,1 (range 0 bis 64) Wochen.
Der REFA-Score zeigte sich im Vergleich zu einem Durchschnittswert von 1,39 vor der Arthrolyse mit 1,35 postoperativ nahezu unverändert.
Der Bewegungsumfang für die Extension/Flexion konnte durch die Arthrolyse um durchschnittlich 35,6° (von 85,0° auf 120,6°) gesteigert werden, für die Umwendbewegungen betrug die Steigerung 10,9° (von 158,1° auf 169,0°).
Der relative Gewinn des Bewegungsumfangs, ermittelt anhand des Score nach Cauchoix und Deburge, beträgt für die Extension/Flexion 58%, für die Supination/Pronation 37%.
Die postoperative Schmerzwahrnehmung lag auf der visuellen Analogskala bei einem durchschnittlichen Wert von 2,5.
Der MEPI lag postoperativ bei einem Score von 84,1, was einem guten Ergebnis entspricht. Für den DASH konnte postoperativ ein Wert von 17,1. ermittelt werden.
Die postoperative Patientenzufriedenheit betrug auf der visuellen Analogskala 8,0.
Abschließend konnte gezeigt werden, dass die arthroskopische Arthrolyse ein zuverlässiges und sicheres Verfahren zur Erlangung einer Steigerung des Bewegungsumfangs sowie der Funktionsfähigkeit des eingesteiften Ellbogengelenkes ist.