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Retrospektive Machbarkeitsanalyse der modifizierten dorsalen Hemivertebrectomie mit 360-Grad-Dekompression bei der destruktiven thorakalen Spondylodiszitis
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Fragestellung: Destruierende thorakale Osteomyelitiden begleitet von Instabilitäten der Wirbelsäule mit epiduralen Abszessen und/oder neurologischem Defizit erfordern eine chirurgische Dekompression, Stabilisierung und Rekonstruktion der vorderen und hinteren Säule. Das genaue operative Vorgehen jedoch bleibt ein kontroverses Thema, bei dem nur wenige klinische Daten und Ergebnisse bei diesem seltenen Krankheitsbild verfügbar sind (1).
Diese Studie zeigt, dass ein rein dorsales Verfahren mit Adressierung der ventralen Säule eine ausreichende Primärstabilität mit zuverlässiger sagittaler Profilkorrektur bietet. Es zeigt sich eine reduzierte Morbidität ohne anterioren Zugang via Thorakoskopie oder Thorakotomie bei hervorragender Möglichkeit der Kyphosekorrektur (2).
Methodik: Diese retrospektive Studie zeigt die Ergebnisse einer modifizierten Technik zur dorsalen Single Stage Posterolaterale Hemivertebrektomie (SSPH). Diese Technik bietet über einen rein dorsalen Zugang im Sinne einer vertebral column recection (VCR)(3) die Möglichkeit zur 360-Grad-Dekompression des Myelons/ Stabilisierung der dorsalen und ventralen Säule sowie Rekonstruktion des sagittalen Profils (Abb. 1).
Die dorsalen Strukturen und angrenzenden Weichteile der Lamina werden in Piecemeal-Technik reseziert, ebenso die Pedikel des unteren Wirbelkörpers. Der Bandscheibenraum wird freigelegt und das inflammatorische Gewebe wird bis zur ausreichenden Knochenqualität der Kortikalis der Wirbelkörper reseziert. Zwei Mesh Titanimplantate zur Rekonstruktion der ventralen Säule werden in dem entstandenen Hohlraum auf jeder Seite eingestellt. Die vorkonturierten Stäbe werden in den Schrauben fixiert und Schritt für Schritt wird das Konstrukt verkürzt, bis eine solide Verankerung des Teilwirbelkörperersatzes stattfindet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das Durchschnittsalter der 10 behandelten Pat beträgt 66,5 Jahre (37-79 Jahre). Die mittlere Gesamtoperationszeit beträgt 308 min (220 bis 420 min), der mittlere intraoperative Blutverlust beträgt 1490 ml (700 bis 3000 ml). Das präoperative C-reaktives Protein liegt bei 77,5 mg / l (50 bis 123 mg / dl, Norm <0,5 mg / dl).
Es erfolgte keine Revisionsoperationen, ein Patient stirbt in der Follow-up-Periode aufgrund einer Sepsis.
Die radiologisch ermittelte segmentale Kyphose wird von einem Mittelwert von 20 ° (12 ° -25 °) auf 7 ° (1 ° -14 °) postoperativ mit einem Korrekturverlust im Verlauf von 8,5 Monaten um 2 ° ermittelt.
In der Nachuntersuchung präsentieren alle Patienten keine Anzeichen einer Schraubenlockerung.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die modifizierte dorsale SPHH Technik eine praktikable und zuverlässige Behandlungsoption für Patienten mit destruierender Osteomyelitis der thorakalen Wirbelsäule darstellt. Weitere Studien, insbesondere im Vergleich zu dorsalen und ventralen Zugängen bei diesem seltenen Krankheitsbild sind notwendig,um weitere Aussagen über den Nutzen dieser ersten Ergebnisse zu liefern.