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Prävention von Kreuzbandverletzungen im Profifußball – Erste Ergebnisse eines „Kreuzbandregisters im Deutschen Fußball“
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Fragestellung: Kreuzbandverletzungen treten gerade in Sportarten wie Fußball regelmäßig auf. Sie führen zu langen Ausfallzeiten im Sport, ziehen im Profisport meist eine operative Maßnahme nach sich, schwächen den betroffenen Fußballverein und gefährden die Karriere der betroffenen Fußballspieler. Da für eine Prävention dieser Verletzungen genaue Informationen über Inzidenz und Risikofaktoren notwendig sind und es bisher keine standardisierten Daten über Kreuzbandverletzungen im Deutschen Fußball gibt, wurde dieses Studienprojekt zur Verbesserung der Prävention dieser Verletzungen gestartet.
Methodik: Diese prospektive Studie analysiert medienbasiert vordere Kreuzbandverletzungen im Deutschen Fußball. Die gute Dokumentation schwerer Verletzungen in Sportmedien, besonders im Deutschen Profifußball, macht eine solche Datenanalyse möglich (Faude et al 2006). Nach wöchentlicher Medienanalyse der Print- und Onlinemedien im Fußball erfolgen eine Dokumentation der Kreuzbandverletzungen sowie zusätzlich eine Zusendung eines standardisierten Fragebogens an die betroffenen Spieler und deren Mannschaftsärzte. Es erfolgte eine detaillierte Analyse von verletzungs- und fußballspezifischen Daten.
Ergebnisse: Das Kreuzbandregister konnte insgesamt 110 vordere Kreuzbandrupturen in den 7 untersuchten männlichen und 5 untersuchten weiblichen Spielklassen dokumentieren. Das Durchschnittsalter der Spieler mit Kreuzbandverletzung im männlichen Profifußball war 24,3 Jahre und im weiblichen Profifußball 21,6 Jahre. In 60% der verletzten Spieler der 1. Bundesliga beider Geschlechter handelt es sich um Nationalspieler ihrer Länder. Mehr als 50% der Verletzungen traten in der Vorbereitungsphase bzw. in den ersten Spielen der Saison auf.
Im Männlichen Profifußball der 1.-3. Liga zeigten sich nach den ersten 6 Monaten (Hinrunde 2014/15) 22 Kreuzbandverletzungen, wobei alleine 10 Kreuzbandverletzungen in der 1. Bundeliga auftraten und somit mehr als jeder 2. Verein betroffen war.
Im weiblichen Profifußball der 1. Bundesliga und 2. Bundesliga Süd+Nord traten 11 Kreuzbandverletzungen auf, davon 10 in der 1. Frauen-Bundesliga.
Als Limitierung zeigte sich die medienbasierte Datenauswertung der Kreuzbandverletzungen bei den männlichen Profifußballspielern als gut durchführbar, bei den weiblichen Profispielerinnen dagegen, ist unterhalb der 1. Frauen-Bundesliga damit zu rechnen, dass keine validen Verletzungsdaten über Medien zu erheben sind.
Fazit: Aufgrund der weiterhin hohen Inzidenz von vorderen Kreuzbandrupturen in der 1. Bundesliga der Männer und Frauen sollte die Prävention dieser vorderen Kreuzbandrupturen höchste Priorität darstellen. Die Vorbereitungsphase am Anfang der Saison stellt eine vulnerable Phase für diese Verletzungen dar und sollte zukünftig bei der Prävention vermehrt berücksichtigt werden, wobei speziell auch Nationalspieler betroffen sind, die eine hohe körperliche Belastung während der Saison haben.