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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023)

24. - 27.10.2023, Berlin

Einfluss des postoperativen Rehabilitationsregimes auf die Kniefunktion nach primärer Knie TEP Versorgung – ein Vergleich stationär vs. ambulant

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Dominik Alexis Rak - König-Ludwig-Haus, Orthopädische Klinik, Universität Würzburg, Würzburg, Germany
  • Maximilian Rudert - König-Ludwig-Haus, Orthopädische Klinik, Universität Würzburg, Würzburg, Germany
  • Bassam Masri - University of Britisch Columbia, Department of Orthopedic Surgery, Vancouver, Canada
  • Alexander Nedopil - König-Ludwig-Haus, Orthopädische Klinik, Universität Würzburg, Würzburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023). Berlin, 24.-27.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocAB28-2577

doi: 10.3205/23dkou105, urn:nbn:de:0183-23dkou1058

Veröffentlicht: 23. Oktober 2023

© 2023 Rak et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: In den letzten zwei Jahrzehnten ist die Zahl der Knie TEP Operationen (TKA) in der westlichen Welt stetig gestiegen und wird laut den neusten Berechnungen in den nächsten Jahren auch weiter ansteigen. Aufgrund der zu erwartenden Zunahme, aber vor allem auch wegen dem steigenden Kostendruck im Gesundheitssystem, bedarf es neben der stationären Rehabilitation (SR) alternativer Rehabilitationsformen, um vergleichbare postoperative funktionelle Ergebnisse zu erzielen, bei jedoch bestmöglicher Kostenreduktion. Aufgrund dieser potenziellen Kostenreduzierung haben bereits mehrere Länder davon Abstand genommen, nach unkomplizierten TKAs eine SR standardmäßig durchzuführen. Eines dieser Länder ist Kanada, wo bereits eine Fast-Track Rehabilitation (FTR) durchgeführt wird. Diese beinhaltet eine verkürzte Aufenthaltsdauer im Krankenhaus mit Entlassung nach Hause ohne anschließende SR.

Da das kanadische und das deutsche Gesundheitssystem sich ähneln besteht die Möglichkeit, funktionelle Verbesserungen nach diesen beiden unterschiedlichen Rehabilitationsverfahren gut zu vergleichen.

Um den Bias beim Vergleich von Patienten aus zwei verschiedenen Ländern zu minimieren, sollten der allgemeine Gesundheitszustand der Patienten und die präoperative Kniefunktion, die Operationstechnik und das Implantatdesign vergleichbar sein.

Dementsprechend war es Ziel der Studie, die funktionelle Verbesserung nach TKA von Patienten, die in Deutschland mit SR behandelt wurden, mit Patienten, die in Kanada mit FTR behandelt wurden, zu vergleichen. Die Hypothese lautete, dass die FTR zu einer vergleichbaren funktionellen Verbesserung ein Jahr nach der TKA führt. Ein Nachbeobachtungszeitraum von einem Jahr erschien sinnvoll, da die Kniefunktion innerhalb des ersten postoperativen Jahres ein Plateau erreicht, das in den folgenden Jahren stabil bleibt

Methodik: In diese multizentrische, prospektive Kohortenstudie wurden 205 Patienten aufgenommen. 104 Patienten wurden an einer spezialisierten Klinik für Endoprothetik (EPZmax) operiert und erhielten eine SR. 101 Patienten wurden an einer kanadischen Universitätsklinik operiert und erhielten eine FTR. Die Patienten, die eine SR oder FTR erhielten, wurden anhand ihrer präoperativen demografischen Daten und ihrer Kniefunktion verglichen. Prä- und postoperativ wurde der Oxford-Knee-Score (OKS), der Western Ontario and McMaster Universities Arthritis Index (WOMAC) und die visuelle EuroQol-Analogskala (EQ-VAS) erhoben und die Verbesserung der Scores analysiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Patienten, die eine SR erhielten, hatten eine um 2,8 Punkte geringere Verbesserung des OKS (p=0,001), eine um 6,7 Punkte geringere Verbesserung des WOMAC (p=0,063) und eine um 12,3 Punkte höhere Verbesserung des EQ-VAS (p=0,281) als Patienten, die eine FTR erhielten.

Patienten, die nach einer primären unkomplizierten TKA eine SR durchführten, hatten keine signifikant höhere Verbesserungder Kniefunktion im Vergleich zu Patienten, die eine FTR erhielten.