gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023)

24. - 27.10.2023, Berlin

Langzeitergebnisse nach Spalthauttransplantation mit und ohne zusätzliche Applikation einer dermalen Matrix bei schweren traumatischen Weichteildefekten der unteren Extremität

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Britta Wallner - BG Unfallklinik Murnau, Murnau, Germany
  • Markus Öhlbauer - BG Unfallklinik Murnau, Murnau, Germany
  • Silke Keiser - BG Unfallklinik Murnau, Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg, Murnau, Germany
  • Christian von Rüden - BG Unfallklinik Murnau, Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg, Murnau, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023). Berlin, 24.-27.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocAB44-2452

doi: 10.3205/23dkou202, urn:nbn:de:0183-23dkou2028

Veröffentlicht: 23. Oktober 2023

© 2023 Wallner et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Ziel dieser Studie war der Vergleich der Verwendung von Spalthauttransplantaten mit und ohne zusätzliche Applikation der azellulären dermalen Matrix MatriDerm® in einem überwiegend einzeitigen Verfahren zur Behandlung schwerer traumatischer Weichteildefekte der unteren Extremität.

Methodik: Diese retrospektive Studie umfasste Patienten, die in einem überregionalen Traumazentrum zwischen Juni 2013 und Juli 2018 mit einem schweren traumatischen Weichteildefekt der unteren Extremität unter Verwendung eines alleinigen Spalthauttransplantats (Gruppe 1) oder in Kombination mit dem azellulären Dermisersatz MatriDerm® (Gruppe 2) behandelt wurden. Die Heilung des Weichteildefekts wurde anhand der Take-Rate gemessen. Die Ergebnisqualität des Narbengewebes wurde mit der Vancouver Scar Scale (VSS) bewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt wurden 147 Fälle in die Studie eingeschlossen. Die Gesamtheilungsrate (Anzahl der Patienten mit einer Take-Rate >/=75%) betrug 88/147 (60%) und wies keine signifikanten Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen auf (p=0,15). Trotz eines relevanten Unterschiedes bezüglich der Wundkomplexität zwischen den Behandlungsgruppen gab es keinen Unterschied in der Qualität des Narbengewebes 12 Monate postoperativ (Gruppe 1: VSS=4,4 Punkte, Gruppe 2: VSS=5,3 Punkte; p=0,112). In etwa 25% der Fälle fand sich eine Komplikation in Form eines verbliebenen Defekts, einer Nekrose oder einer verzögerten Wundheilung, die zu einer operativen Revision führte.

Die chirurgische Behandlung mit einem Spalthauttransplantat und zusätzlicher MatriDerm®-Applikation kann altersunabhängig als zufriedenstellende Alternative für den Dermisersatz bei Patienten mit schweren posttraumatischen Hautdefekten empfohlen werden. Die zusätzliche MatriDerm®-Anwendung ermöglicht dabei die Überbrückung von freiliegenden Bändern, Sehnen, Gefäßen oder Knochen ohne relevante Unterschiede im kosmetischen Ergebnis.