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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023)

24. - 27.10.2023, Berlin

Einstufige Masquelets-Technik – Bewertung verschiedener Formen der Membranfüllung und erste klinische Ergebniss

One stage Masquelets technique – evaluation of different forms of membrane filling and first clinical results

Meeting Abstract

  • presenting/speaker René Danilo Verboket - Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Frankfurt am Main, Germany
  • Nicolas Söhling - Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Frankfurt am Main, Germany
  • Christoph Nau - Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Frankfurt am Main, Germany
  • Maren Janko - Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Frankfurt am Main, Germany
  • Jan C. Brune - Deutsche Gesellschaft für Zell- und Gewebsersatz, Berlin, Germany
  • Dirk Henrich - Johann Wolfgang Goethe Universität, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Wissenschaftliches Labor der Chirurgie, Frankfurt am Main, Germany
  • Ingo Marzi - Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Frankfurt am Main, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023). Berlin, 24.-27.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocAB44-2405

doi: 10.3205/23dkou203, urn:nbn:de:0183-23dkou2031

Veröffentlicht: 23. Oktober 2023

© 2023 Verboket et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Membran-Technik (Masquelet Technik) ist ein weit verbreitetes und effektives Verfahren zur Behandlung großer Knochendefekte, das in zwei Schritten erfolgt. Unsere Gruppe konnte zeigen, dass die induzierte Membran durch eine dezellularisierte Dermis (Epiflex, DIZG) ersetzt werden kann. Dadurch kann das zweizeitige Verfahren zu einem einzeitigen Verfahren verkürzt werden. Bisher wurde zum Auffüllen des Membrandefekts syngene Spongiosa verwendet. Die aktuelle tierexperimentelle Arbeit soll neben der syngenen Spongiosa weitere Füllungsoptionen beleuchten und Ergebnisse von unserem ersten behandelten Patienten zeigen.

Methodik: Der Schwerpunkt dieser Arbeit lag auf der Klärung der Frage, ob die syngene Spongiosa (SCB) durch eine granuläre (g-DBM) oder faserige (f-DBM) demineralisierte Knochenmatrix ersetzt werden kann. Bei 63 Sprague-Dawley-Ratten wurde ein kritischer Femurdefekt von 5 mm Länge mit einer Platte stabilisiert und anschließend mit dezellularisierter Dermis umhüllt. Die Füllung mit syngener Spongiosa diente als Kontrollgruppe. Anschließend wurde der Defekt mit SCB, g-DBM oder f-DBM aufgefüllt. Nach einer Einheilzeit von acht Wochen wurden die Femurknochen entnommen und einer histologischen, radiologischen und biomechanischen Analyse unterzogen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Analysen zeigten eine beginnende knöcherne Überbrückung der Defektzone nach 8 Wochen in allen Gruppen. In allen Gruppen zeigte sich histologisch gleichwertige Knochenneubildung. Die biomechanische Analyse der explantierten Femora ergab zudem keinen signifikanten Unterschied zwischen der g-DBM Gruppe und der SCB-Gruppe.

Spongiosa als Defektfüllung bei der einzeitigen Membrantechnik könnte ersetzt werden, so könnten die Patienten von Beschwerden durch die Entnahme entlastet werden. In unserem ersten behandelten Fall mit großer Osteolyse im distalen Humerus bei Infekt bei einliegendem Marknagel konnten wir nach Infektsanierung und Metallentfernung mit dem einzeitigen Membran Verfahren mit Epiflex und einer Defektfüllung mit Fibula-Allograft in Kombination mit RIA-Material ein sehr gutes Heilungsergebnis erreichen. So konnten wir zeigen, dass das einzeitige Membranverfahren unter Verwendung von Epiflex auch klinisch zu guten Ergebnissen führen kann, verschiedene Optionen der Defektauffüllung scheinen möglich.