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Klinische und radiologische Ergebnisse nach primärer inverser Schulterprothese mit minimalem Follow-up von 10 Jahren
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2023 |
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Fragestellung: Die Implantation inverser Schulterprothesen (RTSA) resultiert in guten klinischen Ergebnissen und ist für eine Vielzahl Indikation geeignet. Es existieren jedoch nur wenig Langzeitstudien. Das Ziel dieser Studie war es daher, klinische und radiologische Langzeitdaten zu analysieren sowie entsprechende prädiktive Faktoren zu evaluieren, welche das Outcome vorhersagen.
Methodik: Alle prospektiv erfassten, primären RTSA eines akademischen Lehrkrankenhauses wurden mit minimalem Follow-up von zehn Jahren analysiert. Die Analyse des klinischen Ergebnisses enthielt den absoluten und relativen Constant-Murley-Score (CSa und CSr), den subjektiven Schulterwert (SSV), Bewegungsumfang, Schmerzen, Komplikationsrate und Reoperationsrate. Die radiographische Analyse beinhaltete den critical shoulder angle (CSA), den lateralization shoulder angle (LSA), den distalization shoulder angle (DSA), den reverse shoulder angle (RSA), die akromio-humerale Distanz (ACHD), das Rotationszentrum, die Höhe der Komponente am Glenoid, Notching, radiolucent lines an Glenoid und Humerus, heterotope Ossifikationen und Resorption der Tuberkula.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: 135 RTSA (133 Patienten) wurden zur Analyse eingeschlossen und wiesen ein durchschnittliches Follow-up von 10,9 ± 1,6 Jahren auf. Das durchschnittliche Alter betrug 69 ± 8 Jahre, wobei 76 Schultern weiblich waren (76 Patienten, 56%). Sehr gute Ergebnisse wurden im Langzeitverlauf für den CSa (64 ± 16), CSr (79% ± 18%), SSV (79% ± 21%), CS Schmerzen (14 ± 3, Bestwert 15) sowie Flexion (117° ± 26°) und Abduktion (125° ± 35°) erreicht. Es zeigte sich im Verlauf keine Verschlechterung für die Werte CSa, CSr, SSV, Abduktion und Innenrotation. Im Gegensatz verschlechterte sich die Flexion und Aussenrotation im Verlauf der Zeit, wohingegen sich das Schmerzlevel weiter verbesserte. Die radiologische Analyse zeigte eine Zunahme von Notching, heterotopen Ossifikationen und radiolucent lines im Verlauf. Die univariate Regressionsanalyse zeigte jüngeres Patientenalter (OR 6,39, p=0,040), Notching Grad II (OR 10,05, p=0,048), Resorption der Tuberkula (OR 12,28, p=0,015), radiolucent lines am glenoid (OR 12,28, p=0,015) als prädiktive Faktoren für das klinische Ergebnis. Die Komplikationsrate betrug 28%, die Reinterventionsrate betrug 11%.
Die Analyse der Langzeitdaten nach RTSA zeigte sehr erfolgreiche Resultate ohne wesentliche Verschlechterung für die meisten der erhobenen Paramter. Negative prädiktive Faktoren waren jüngeres Patientenalter, Notching Grad II, Resorption der Tuberkula und radiolucent lines am Glenoid.