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Fragestellung: Rotatorenmanschettenrupturen (RCT) sind eine häufige Pathologie bei älteren Patienten; in seltenen Fällen können auch junge und aktive Patienten betroffen sein. Bislang gibt es nur limitierte Daten zu den Outcomes bei dieser Patientengruppe. Da sich die Anforderungen und Erwartungen dieser Patientengruppe von denen der typischen Patientenpopulation mit RCTs unterscheiden können, war es das Ziel dieser Studie, die klinischen Ergebnisse, die Revisionsrate und die Zufriedenheit nach einer Rotatorenmanschettenrekonstruktion (RMR) bei vollschichtigen Supraspinatus (SSP)-Rupturen bei Patienten im Alter von bis zu 45 Jahren zu untersuchen.

Methodik: In diese retrospektive Studie wurden Patienten aufgenommen, die (1) zum Zeitpunkt der Operation zwischen 18–45 Jahre alt waren, (2) einen Supraspinatussehnenriss (SSP) mit oder ohne Subscapularis- (SSC) oder Infraspinatus- (ISP) Riss aufwiesen und (3) sich zwischen 11/2005 und 11/2020 einer arthroskopischen Doppelreihen-RMR durch einen einzelnen Chirurgen unterzogen hatten. Die patient-reported-outcomes (PROs), wie die 12-Item Short Form Survey (SF-12), American Shoulder and Elbow Surgeons (ASES), Quick Disabilities of the Arm, Shoulder and Hand (DASH), Single Assessment Numeric Evaluation (SANE), VAS Schmerz „heute“ und VAS Schmerz „am schlimmsten“ wurden an einem Mindest-Follow-up vo 2 Jahre postoperativ erhoben. Die subjektive postoperative Zufriedenheit wurde auf einer Skala von 0 (niedrigster Wert) bis 10 (höchster Wert) gemessen. Als Failure wurde die Notwendigkeit einer Revisionsoperation definiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von den insgesamt 830 RMR-Eingriffen bei vollschichtigen SSP-Rupture waren 64 Patienten jünger als 45 Jahre (Durchschnittsalter 39,9 ± 5,4 Jahre, Spanne 21–45; 14 Frauen) und wurden in die Analyse der PROs einbezogen. 11% waren College-Sportler, 5% waren Highschool-Sportler und 84% waren Freizeitsportler, von denen 39% Überkopfsportler waren. Ein isolierter SSP-Riss lag bei 58% vor, ein kombinierter SSP+ISP-Riss bei 34% und ein kombinierter SSP+SSC-Riss bei 8 %. Nach einem durchschnittlichen Follow-up von 5,6 Jahren zeigten sich bei den Patienten signifikante Verbesserungen der Funktion, der Schmerzen und der Lebensqualität. Im Vergleich zu den präoperativen Werten verbesserte sich der SF-12 PCS-Score von 41,2 ± 8,4 (25,9–59,7) auf 50,4 ± 8,7 (27,8–59,6) (p<,001), der ASES-Gesamtscore von 56,1 ± 14,6 (26,6–100) auf 85,5 ± 20,1 (26,6–100,0) (p<,001), der SANE-Score verbesserte sich von 58,7 ± 22,8 (0–93,0) auf 74,86 ± 29,9 (4,0–99,0) (p=,001), und der QuickDASH-Score verbesserte sich von 38,4 ±16,4 (11,3–90,9) auf 16,5±19,9 (0–73) (p<,001). Der Medianwert für die postoperative Zufriedenheit lag bei 9 (1–10). Die Failure-Rate betrug 10,9% (n=5 Revisions-RMR, n=1 Sehnentransfer, n=1 Infektion).

Patienten jünger als 45 Jahren zeigten nach der arthroskopischen Doppelreihen-RMR von vollschichtigen SSP-Rupturen ein überzeugendes klinisches Outcome und eine hohe Lebensqualität sowie eine geringe Revisionsrate.