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Implantationsgenauigkeit individuell angefertigter Prothesenschäfte des Hüftgelenks
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2023 |
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Fragestellung: Mehr als 200.000 Hüfttotalendoprothesen werden pro Jahr in Deutschland implantiert, aber nur in anatomischen Ausnahmesituationen werden individuell angefertigte Prothesenschäfte wie der CTX-Schaft (Fa AQ-Implants) verwendet. Entsprechend rar sind die Daten über die klinischen und radiologischen Ergebnisse nach der Implantation dieser Schäfte. Ziel unserer Studie war die Untersuchung, mit welcher Abweichung von der geplanten Position die CTX-Schäfte implantiert werden und ob individuelle Faktoren einen Einfluss auf diese Abweichung haben.
Methodik: Nach Erhalt des Ethikvotums führten wir diese retrospektive multizentrische Studie durch. Wir verglichen die geplante Position des Prothesenschaftes im Planungsmodell der Fa AQ-Implants mit der tatsächlichen Position in den postoperativ durchgeführten röntgenologischen Beckenübersichtsaufnahmen anhand der Implantationstiefe, Achsstellung und Torsion des Prothesenschaftes. Um mögliche Einflussfaktoren auf die Abweichungen von der geplanten Position zu erkennen, erstellten wir mit Hilfe der präoperativen radiographischen und klinischen Daten lineare Regressionsmodelle.
Ergebnisse: Die Daten von 41 CTX-Schäften in 38 Patienten aus 6 Studienzentren konnten in die Auswertung eingeschlossen werden. Von den 38 Patienten waren 28 weiblich und 10 männlich. Das Alter betrug im Durchschnitt(m ±Standardabweichung[SD]) 50,0 (±14,3)Jahre, der Body Mass Index 27,85 ± 5,01 kg/m ². 15 Prothesen wurden über den anterioren Zugang, 10 über den anterolateralen und 16 über den lateralen Zugang implantiert.
Die Abweichung von der geplanten Implantationstiefe (m±SD) betrug -4,4 ±2,4mm, die Abweichung von der Anteversion 15 (±16)° und die Abweichung von der Varus-Valgus-Ausrichtung -0,1 (±2,3)°. Die linearen Regressionsmodelle zeigten einen geringen vertikalen Abstand zwischen Köhler’scher Tränenfigur und Unterrand des Trochanter Minors als einen Prädiktor für eine verstärkte Anteversion auf (p=0,03) und die rechte Seite des Patienten als deutlichen Prädiktor für eine verminderte Implantationstiefe (p=0,01). Im Mittel (±SD) waren die rechtsseitig eingebrachten Prothese 12,4 (±19,1) mm weniger tief eingebracht als geplant, die linksseitigen 1,2 (±8,6) mm tiefer als geplant.
Schlussfolgerung: Die CTX-Schäfte wurden im Durchschnitt mit hoher Genauigkeit in der geplanten Position verankert, jedoch war die rechtsseitige Implantation mit einer deutlich verminderten Implantationstiefe und höherer Variabilität der Implantationstiefe assoziiert. Dies sollte bei der Implantation individuell angefertigter Schäfte besondere Beachtung finden, um eine ideale Hüftgelenkspannung und Beinlänge zu erreichen.