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Fragestellung: Die Gonarthrose ist Aufgrund ihrer hohen Prävalenz (je nach Studie zwischen 27 und 90% der über 60-Jährigen) von sehr hoher sozialmedizinischer Bedeutung.

Etablierte konservative Therapien wie Hyaluronsäure oder PRP Injektionen können zwar die Symptome linden jedoch keinen deutlichen Einfluss auf die Krankheitsprogression nehmen. Die Therapie mit Mesenchymalen Stammzellen könnte das Potential haben diese Lücke in Zukunft zu füllen. Diese als ATMP (Advanced Therapy Medicinal Product) klassifizierte Verwendung laborexpandierter Stammzellen ist mit hohen Kosten verbunden und in Europa strikt reguliert. Eine Therapie in die Deutschland flächendeckende Anwendbarkeit finden kann, sollte also in einem Schritt durchführbar sein und sich auf eine minimale Zellmanipulation fokussieren. Bei der von uns durchgeführten Therapie wird in Lokalanästhesie subkutanes Fettgewebe entnommen. Anschließend werden die adulten Fettzellen durch mechanische Filtration zerstört und die übrig gebliebene stromal-vasukläre Fraktion (SVF) kann injiziert werden. In der von uns durchgeführten Pilotstudie wurde überprüft ob sich innerhalbe einer Follow-up Periode von 2 Jahren eine klinische Verbesserung beobachten lässt.

Methodik: Insgesamt vollendeten 27 Patienten welche mit SVF behandelt das 2 Jahres Follow-up. Die Patienten waren bei der Prozedur zwischen 46–88 Jahre alt. Der Altersdurchschnitt lag bei 60 Jahren. Pro Knie wurden den Patienten 30 ml Lipoaspirat entnommen und mechanisch zu SVF verarbeitet. Das klinische Outcome wurde durch die VAS, Sane und den KOOS vor der Intervention sowie nach 3, 6 und 12 Monaten gemessen. Die Zahl der injizierten Zellen wurde mithilfe eine Nuclecounters gemessen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Nach 6 Monaten konnte bei allen klinischen Scores eine signifikante Verbesserung (p<0,05) beobachtet werden. Nach einem Jahr konnte in den Subskalen KOOS Schmerz, Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL), Lebensqualitä t (QOL), Sport, sowie beim Sane Score signifikante Verbesserungen beobachtet werden. Nach 2 Jahren zeigte sich weiterhin eine signifikante Verbessrung bei den Subskalen QOL und Sport, sowie eine Tendenz (p<0,1) bei der Subskala KOOS Schmerz. Die Zahl der injizierten Zellen rangierte zwischen 2 Mio. und 92 Mio. Zellen bei einem Mittelwert von 40 Mio. Zellen.

Die Verbesserungen des klinischen Ergebnisses sind vergleichbar mit den Ergebnissen von Studien bei denen ähnliche Zellprodukte zur Behandlung der Gonarthrose verwendet wurden. Die klinischen Ergebnisse der Studie sind vielversprechend. Die Daten deuten jedoch daraufhin, dass der Effekt der Therapie nach ca. einem Jahr nachlässt. Im Rahmen eine Folgestudie mit adäquater Kontrollgruppe planen wir weitere Daten zu erheben um den Mechanismus der Therapie auf molekular-biologischer besser Ebene zu verstehen und Möglichkeiten der Therapieoptimierung zu eruieren.