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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023)

24. - 27.10.2023, Berlin

Starke Restschmerzen und schlechte klinische Ergebnisse nach der Behandlung von anfallsbedingten posterioren Luxationsfrakturen, posteriorer Instabilität und bilateralen Schulterverletzungen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Davide Cucchi - Department of Orthopaedics and Trauma Surgery, University of Bonn, Bonn, Germany
  • Tobias Baumgartner - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Epileptologie, Bonn, Germany
  • Robert Ossendorff - Universitätsklinikum Bonn, Klinik & Poliklinik für Orthopädie & Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Sebastian Walter - Universitätsklinikum Bonn, Klinik & Poliklinik für Orthopädie & Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Lisa Egger - Universitätsklinikum Bonn, Klinik & Poliklinik für Orthopädie & Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Alessandra Menon - Laboratory of Applied Biomechanics, University of Milan, ASST Gaetano Pini-CTO, Milano, Italy
  • Alberto Zellner - Department of Orthopaedics and Trauma Surgery, University of Bonn, Bonn, Germany
  • Jan Pukropski - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Epileptologie, Bonn, Germany
  • Dieter C. Wirtz - Universitätsklinikum Bonn, Klinik & Poliklinik für Orthopädie & Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Christof Burger - Department of Orthopaedics and Trauma Surgery, University of Bonn, Bonn, Germany
  • Max Friedrich - Universitätsklinikum Bonn, Klinik & Poliklinik für Orthopädie & Unfallchirurgie, Bonn, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023). Berlin, 24.-27.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocAB87-3273

doi: 10.3205/23dkou502, urn:nbn:de:0183-23dkou5027

Veröffentlicht: 23. Oktober 2023

© 2023 Cucchi et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Das primäre Ziel dieser monozentrischen, prospektiv beobachtenden klinischen Studie an einer historischen Kohorte war die Bewertung der klinischen Ergebnisse von Patienten, die anfallsbedingte Schulterverletzungen bei einer Nachbeobachtungszeit von mindestens einem Jahr erlitten. Insbesondere erwarteten wir, dass die „Worst-Case-Szenarien“ unter diesen Verletzungen (posteriore Luxationsfrakturen und bilaterale Läsionen) schlechtere klinische Ergebnisse in Bezug auf den Quick Disabilities of the Arm, Shoulder and Hand Questionnaire (qDASH) im Vergleich zu den anderen Patienten zeigen würden.

Methodik: Es wurden alle Patienten evaluiert, die zur Behandlung von Epilepsie und anfallsbedingten Pathologien in unsere Klinik überwiesen wurden, anfallsbedingte Schulterverletzungen erlitten haben und eine Mindestnachbeobachtungszeit von einem Jahr nach der Verletzung aufweisen konnten. Für die Bewertung des klinischen Ergebnisses wurden die EQ-5D-5L, der qDASH Fragebogen und die Visual Analogue Scale (VAS) verwendet. Die Angst vor neuen Schulterverletzungen wurde als dichotome Variable dokumentiert. Die Patienten wurden nach Vorhandensein von Luxationsfrakturen, Richtung der Instabilität und Lateralität der Läsion für die Untergruppenanalyse gruppiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 83 Patienten wurden nach einem medianen Follow-up von 3,9 Jahren nachuntersucht.

Gelenkluxationen wurden in 62 Fällen, Frakturen bei 51 Patienten und Luxationsfrakturen in 33 Fällen (anterior in 17 Fällen und posterior in 16 Fällen) beobachtet.

Es wurden in den gesammelten Scores nur von moderaten klinischen Ergebnissen berichtet (EQ-5D-5L 0,74 ± 0,23, VAS 27,07 ± 27,93 mm. Die mittlere qDASH betrug 33,87 ± 23,72, 34,1% der Patienten eine Einstufung > 40 Punkte erhielten, was auf eine schwere Behinderung der oberen Extremität hinweist.

Patienten mit posterioren Luxationsfrakturen berichteten signifikant häufiger (68,5 %) über schlechte Ergebnisse wie VAS > 35 mm (p = 0,009879) und qDASH > 40 Punkte (p = 0,04149) als Patienten mit anderen Läsionen, einschließlich anteriorer Luxationsfrakturen (immer < 30%). Patienten mit bilateralen Verletzungen hatten einen signifikant niedrigeren qDASH-Score in der letzten Nachuntersuchung (25,40 ± 4,864 versus 37,23 ± 3,049, p = 0,0422).

Patienten, die eine operative Behandlung wegen posteriorer Instabilität und multidirektionaler Instabilität erhielten, berichteten häufiger (p = 0,04924) über eine VAS > 35 mm als Patienten, die eine operative Behandlung wegen anteriorer Instabilität erhielten.

Diese prospektive Studie analysierte die klinischen Ergebnisse nach anfallsbedingten Schulterverletzungen in der weltweit größten Patientenkohorte. Patienten mit anfallsbedingten Schulterverletzungen erzielen deutlich schlechtere klinische Ergebnisse, als Patienten mit nicht anfallsbedingten Schulterverletzungen. Insbesondere Patienten mit posteriorer Schulterluxation, posteriorer Instabilität und bilateralen Läsionen berichten von besonders schlechten Ergebnissen.