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Besteht ein Bedarf an standardisierten postoperativen Röntgenaufnahmen nach Plattenosteosynthese von distalen Radiusfrakturen?
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2023 |
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Fragestellung: Distale Radiusfrakturen sind die häufigsten Frakturen bei Erwachsenen. Es gibt einen anhaltenden Trend zur operativen Behandlung und die Fixierung mit einer Plattenosteosynthese ist das Standardverfahren. In der Regel wird die intraoperative Bildgebung zur adäquaten Positionierung des Implantates verwendet. Darüber hinaus werden zur postoperativen Dokumentation in der Regel native Röntgenaufnahmen in 2 Ebenen angefertigt. Ziel dieser Studie war es, die Häufigkeit von Änderungen des Behandlungsplans auf der Grundlage dieser standardisierten postoperativen Röntgenbilder zu bewerten. Darüber hinaus wurden die Gründe für die Änderungen der Behandlung dokumentiert. Schließlich wurde untersucht, ob Anomalien bereits auf den intraoperativen Röntgenbildern hätten erkannt werden können.
Methodik: Es wurde eine retrospektive Kohortenstudie in einem überregionalem Traumazentrum durchgeführt. Eingeschlossen wurden Patient*innen, bei denen zwischen dem 01.01.2015 und dem 31.12.2019 eine Plattenosteosynthese des distalen Radius durchgeführt wurde. Bei allen Patient*innen wurde routinemäßig eine intraoperative Bildgebung sowie eine postoperative Röntgenaufnahme in zwei Ebenen durchgeführt. Änderungen im Behandlungsschema wurden als zusätzliche Computertomographien (CT) und Re-Operationen definiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt wurden 671 konsekutive Patient*innen mit einem Durchschnittsalter von 58,62 ± 17,63 Jahren in die aktuelle Studie aufgenommen. Als Reaktion auf die postoperativen Röntgenaufnahmen wurde bei 16 Patient*innen (2,38%) eine CT-Untersuchung durchgeführt. 13 Patient*innen (1,93%) wurden frühzeitig operativ revidiert, wobei dies in 9 Fällen auf die Ergebnisse der postoperativen Röntgenaufnahme zurückzuführen war. In 2 Fällen war dies bereits intraoperativ zu erkennen.
Diskussion: Die routinemäßige nativradiologische Diagnostik nach Plattenosteosynthese bei distaler Radiusfraktur führte nur bei einem sehr geringen Anteil zu einer Änderung des Behandlungsregimes. Der zusätzliche Nutzen der nativradiologischen Diagnostik sollte daher bei Vorliegen adäquater intraoperativer fluoroskopischer Bilder kritisch diskutiert werden.