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Entwicklung der Ellenbogenendoprothetik bis 2045 – was kommt auf uns zu?
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2023 |
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Fragestellung: Die Anzahl an Eingriffen am Ellenbogen steigt stetig. Dabei werden die Patienten immer älter. In den letzten 20 Jahren haben sich die Zahlen an Totalen Ellenbogenendoprothesen mehr als verdoppelt. Die Anzahl an Radiuskopfprothesen hat sich ebenfalls vervielfacht. Was können wir in den kommenden Jahren erwarten? Was ist die zu erwartende Fallzahl? Moderne Rechenmodelle ermöglichen es, Vorhersagen zu treffen.
Methodik: Umfassende, bundesweite Daten des Statistischen Bundesamtes wurden verwendet, um die Anzahl der implantierten Radiuskopfprothesen un Endoprothesen am Ellenbogen in Abhängigkeit von Kalenderjahr, Alter und Geschlecht zu quantifizieren. Die Vorhersagen wurden anhand von Poisson Regression sowie Exponential Smoothing- und Autoregressive Integrated Moving Average-Modellen für die historischen Operationsraten von 2005 bis 2021 mit den offiziellen Bevölkerungsprognosen von 2022 bis 2045 verglichen, wobei das fallspezifisch geeignetste Modell verwendet wurde.
Abbildung 1 [Abb. 1]
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die zu erwartenden Zahlen in den Jahren 2024–2045 zeigen stark positive Entwicklungen mit geschlechtesspezifischen Unterschieden.
Im Bereich der Radiuskopfprothesen wird mit einer starken Zunahme an prothetischen Versorgungen zu rechnen sein. Es wird erwartet, dass die Inzidenzrate der Radiuskopfprothesen um etwa 80% auf 2,6 pro 100.000 Einwohner [95% CI 2,3–2,8] ansteigen wird, was zu einer prognostizierten Gesamtzahl von 2.098 Radiuskopfprothesen [95% CI 1.910–2.286] im Jahr 2045 gegenüber 1.175 im Jahr 2021 führt. Insbesondere bei Frauen wird die Absolute Anzahl an Eingriffen stark zunehmen.
Die Ellenbogen Totalendoprothese wird ebenfalls einen starken Zuwachs an OP Zahlen erfahren. Konkret wird erwartet, dass die Inzidenzrate um etwa 63% auf 1.2 pro 100.000 Einwohner [95% CI 1.1–1.3] ansteigen wird, was zu einer prognostizierten Gesamtzahl von 982 EBTEPs [95% CI 882–1.060] im Jahr 2045 gegenüber 608 im Jahr 2021 führt. Unseren Prognosen zufolge ist dieser Anstieg vor allem auf eine steigende Zahl der implantierten Prothesen vor allem bei Frauen im Alter ab 80 Jahren zurückzuführen, was zu einem 2.3-fachen Anstieg der durchgeführten Eingriffe in dieser Altersklasse im Jahr 2045 – im Vergleich zu 2021 – führt.
Insgesamt werden bei den gegeben Entwicklungen die Herausforderungen für die Chirurgie an der oberen Extremität steigen. Dabei muss die Ausbildung und Fortbildung an den verschiedenen Prothesentypen steigen um gute Ergebnisse zu erreichen und die Zahl an Komplikationen zu minimieren. Zudem wird mit den steigenden Fallzahlen mit einer Zunahme an Komplikationen zu rechnen sein.