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Hausärztlicher Umgang mit dem wahrgenommenen psychosozialen Bedarf krebskranker Patienten – aus Sicht der Hausärzte
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Veröffentlicht: | 25. Oktober 2013 |
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Hintergrund: Hausärzte fungieren für die meisten Patienten mit einer Krebserkrankung als wichtige Ansprechpartner. Wir haben Hausärzte befragt, wie sie damit umgehen, wenn sie bei krebserkrankten Patienten einen psychosozialen Bedarf wahrnehmen.
Methodik: Es wurden semistrukturierte Interviews mit 13 deutschen Hausärzten durchgeführt. Die Rekrutierung erfolgte mit einer möglichst großen Variabilität der Interviewpartner hinsichtlich relevanter Variablen (Stadt/Land, Einzel-/Gemeinschaftspraxis, Zusatzbezeichnungen, Geschlecht, Berufserfahrung). Die Interviews wurden elektronisch aufgezeichnet, transkribiert und mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.
Ergebnisse: Die interviewten Hausärzte möchten ihre Patienten psychosozial begleiten, da aus ihrer Sicht einerseits alternative ambulante Angebote fehlen, sie sich aber aufgrund ihrer Vertrautheit mit dem Patienten und dessen Angehörigen auch dazu geeignet fühlen. Die Hausärzte beschreiben, die Patienten im Krankheitsbewältigungsprozess zu begleiten und sie in den getroffenen Entscheidungen zu bestärken. Dabei geht es den Hausärzten auch darum, die Negativbesetzung der Erkrankung Krebs zu relativieren und dem Patienten eine Perspektive in die, wenn auch manchmal zeitlich begrenzte, Zukunft zu geben. Auch die Begleitung von Angehörigen und die Hilfestellung in sozialen Fragen spielt eine relevante Rolle.
Diskussion/Schlussfolgerung: Hausärzte beschreiben eine bewusste, patientenzentrierte Krankheitsbegleitung ihrer krebskranken Patienten und grenzen sich durch die Art ihrer Begleitung von anderen Versorgern ab.