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Fachgebietsübergreifende Qualitätsanalysen zur Optimierung der Versorgungsqualität Frühgeborener: Erkenntnisse aus der Versorgungspraxis des Niedersächsischen Frühgeborenen-Nachuntersuchungsprojekts
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Veröffentlicht: | 25. Oktober 2013 |
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Hintergrund: Mit einer flächendeckenden prospektiven Langzeituntersuchung wird die Versorgungssituation extrem unreifer Frühgeborener (FG) in Niedersachsen (NDS) untersucht und Aussagen über die Entwicklung der Kinder getroffen, die als Basis für eine Optimierung der Versorgungsqualität dieser Risikogruppe bis zum Schulalter genutzt werden.
Methodik: Alle seit 2004 in NDS geborenen FG (<28 SSW) werden zu definierten Entwicklungszeitpunkten (6 Monate, 2 und 5 Jahre) nach einem standardisierten Untersuchungskonzept mithilfe etablierter Entwicklungstests in Sozialpädiatrischen Zentren nachuntersucht. Es findet ein Vergleich der 2- und 5-Jahres-Ergebnisse zur motorischen, kognitiven und sprachlichen Entwicklung der FG statt und es wird analysiert, wie früh eine valide Entwicklungsprognose gestellt werden kann. Im angeschlossenen Benchmarking-Projekt werden ausgehend von den Kinderkliniken mit den besten Langzeitergebnissen gezielt Maßnahmen entwickelt, um Behandlungsabläufe und Strukturen zu optimieren.
Ergebnisse: Für 295 FG werden 2- und 5-Jahres-Ergebnisse verglichen. Während im Alter von 2 Jahren für 57% der FG eine unauffällige motorische Entwicklung diagnostiziert wird, sind im Alter von 5 Jahren nur noch 42% unauffällig. Noch deutlicher wird der Unterschied, wenn man alle Teilleistungsbereiche zusammen betrachtet. Bei 41% der FG wird nach 5 Jahren mindestens ein Leistungsbereich schlechter beurteilt als nach 2 Jahren. Unterstrichen wird das Ergebnis dadurch, dass bei 31% der FG nach 5 Jahren durch das Projekt ein zusätzlicher Therapiebedarf festgestellt wird. Die Datenlage zeigt, dass zum 2-Jahres-Zeitpunkt noch keine valide Entwicklungsprognose gestellt werden kann und unterstreicht die Wichtigkeit einer systematischen Beurteilung der Entwicklung zu den definierten Zeitpunkten.
Diskussion/Schlussfolgerung: Mithilfe des standardisierten Untersuchungskonzepts gelingt es unter Verwendung von Werkzeugen der Versorgungsforschung, fundiertes Wissen zum Gesundheitsstatus des gesundheitsökonomisch relevanten Kollektivs zu generieren.
Durch die Verbreitung der Erkenntnisse des Projektes mit der Rückkopplung der Nachuntersuchungsergebnisse an alle an der Versorgung Beteiligten werden Anpassungen des Untersuchungsdesigns sowie Qualitätsverbesserungen möglich. Es können noch vor dem Schulbesuch adäquate Maßnahmen eingeleitet werden und es gelingt nach und nach für die Dimensionen Versorgung, Vernetzung und Förderung best practice umzusetzen.