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Einflussfaktoren und Effektivität der Behandlung von knöchernen Defekten mit Allografts und synthetischen Knochenersatzstoffen
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Veröffentlicht: | 25. Oktober 2013 |
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Hintergrund: Ziel dieser Studie war der Vergleich von allogener Spongiosa mit synthetischen Knochenersatzstoffen bei der Behandlung von Knochendefekten in der orthopädisch-traumatologischen Chirurgie unter Berücksichtigung epidemiologischer und anwendungsspezifischer Parameter. Zusätzlich erfolgte die in vitro-Charakterisierung der Knochenersatzmaterialien.
Methodik: Über den OPS-Code wurden retrospektiv über einen 10-Jahres-Zeitraum alle Patienten identifiziert, die wegen knöcherner Defekte mit Allografts oder synthetischen Knochenersatzstoffen behandelt wurden. Dabei konnten 232 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 59±18 Jahren eingeschlossen werden. Das Geschlechterverhältnis war w/m 117/115. 94,5% der Patienten konnten bis zur Konsolidierung oder Versagen des Versorgungsverfahrens nachverfolgt werden. Zusätzlich erfolgte die Besiedlung von allogener Spongiosa und synthetischen Knochenersatzstoffen mit Osteoblasten und die bildmorphologische (Histologie und Rasterelektronenmikroskopie-SEM) sowie biochemische Analyse (Luminex).
Ergebnisse: Die Komplikationsrate lag insgesamt bei 14,2%, die der ausbleibenden Konsolidierung bei 3,6%, wobei keine Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen gefunden wurden. Die Anwendungsindikationen der untersuchten Knochenersatzmaterialien unterschieden sich, weshalb es statistisch signifikante Unterschiede in beiden Gruppen bei Alter, ASA-Klassifikation, Defektgröße und Anwendungslokalisation gab (p<0,01). Nur eine ausbleibende oder verzögerte Konsolidierung war mit vermehrt auftretenden Komplikationen behaftet (p<0,03), nicht aber die Faktoren Alter, Geschlecht, ASA-Klassifikation, BMI, Rauchverhalten und Versicherungsstatus. Auch war die Komplikationsrate statistisch hoch signifikant mit der Lokalisation assoziiert (p<0,001). Dies gilt nicht für die Konsolidierungsrate, diese wurde jedoch statistisch signifikant durch Alter, ASA-Klassifikation, Rauchverhalten und Versicherungsstatus beeinflusst (p<0,02). Konsolidierungs- und Komplikationsraten wurden zusätzlich in Abhängigkeit des Füllmaterials innerhalb der einzelnen Lokalisationen betrachtet. Hier ergaben sich keine Unterschiede bei der Effektivität der Behandlung von knöchernen Defekten mit Allografts oder synthetischen Knochenersatzstoffen. Beide Gruppen von Biomaterialien konnten ohne signifikante Unterschiede mit Osteoblasten besiedelt werden, die vital blieben und typische Knochenmatrix produzierten. Hierbei kam es zur Expression klassischer Knochenmarker wie Osteocalcin, Osteopontin und Osteoprotegerin.
Diskussion/Schlussfolgerung: Bei der Anwendung von Allografts im Vergleich zu synthetischen Knochenersatzstoffen finden sich keine Unterschiede hinsichtlich Konsolidierungsrate oder Komplikationshäufigkeit. Diese werden mehr durch Alter, ASA-Klassifikation, Rauchverhalten und Versicherungsstatus bzw. die Lokalisation der Anwendung bestimmt. Beide Gruppen von Knochenersatzstoffen weisen eine vergleichbare Biokompatibilität auf.