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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

PE3PP: Mixed-Method-Design zur Untersuchung der Wirksamkeit einer App-basierten psychosozialen Präventionsmaßnahme

Meeting Abstract

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  • Johannes Stephan - Technische Universität München (TUM), Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften, Lehrstuhl für Soziale Determinanten der Gesundheit, München, Deutschland
  • Jan Gehrmann - Technische Universität München (TUM), Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften, Lehrstuhl für Soziale Determinanten der Gesundheit, München, Deutschland
  • Matthias Richter - Technische Universität München (TUM), Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften, Lehrstuhl für Soziale Determinanten der Gesundheit, München, Deutschland

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf005

doi: 10.3205/23dkvf005, urn:nbn:de:0183-23dkvf0059

Veröffentlicht: 2. Oktober 2023

© 2023 Stephan et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand der Forschung: In den letzten Jahren hat die Zahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle, bedingt durch psychische Störungen, zugenommen [1]. Im Rahmen des Projekts PE3PP wird eine psychosoziale Präventionsmaßnahme kollaborativ entwickelt, die aus einer zweiwöchigen stationären Initialphase und einer anschließenden dreimonatigen App-basierten Trainingsphase besteht. Ziel des Projekts ist die Stärkung der beruflichen Teilhabe. PE3PP wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen des Bundesprogramms rehapro gefördert.

Zielsetzung: Das Projekt PE3PP umfasst eine Entwicklungs-, Erprobungs- und Evaluierungsphase. Ziel der Entwicklungsphase ist es, Erkenntnisse über unterschiedliche Dimensionen des Entwicklungsprozesses zu gewinnen sowie die konzeptionierte Präventionsleistung, in deren Konstruktion und Inhalt, zu untersuchen. In der Erprobungsphase wird die Umsetzung der Präventionsleistung auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden hin optimiert. Abschließend wird in der Evaluierungsphase die Wirksamkeit der Maßnahme untersucht.

Methode: Für die Gesamtevaluation des Projektes PE3PP wird ein Mixed-Method-Ansatz verwendet. Im qualitativen Forschungsstrang werden Expert:inneninterviews im Längsschnittdesign (Entwicklungs- und Evaluierungssphase) mit den Projektakteur:innen durchgeführt. In der Erprobungsphase werden Fokusgruppen mit den ersten Kohorten der Teilnehmenden und in der Evaluierungsphase Fokusgruppen im halbjährlichen Rhythmus durchgeführt. Die qualitativen Daten werden mittels Inhaltsanalyse nach Mayring [2] ausgewertet. In die quantitative Befragung werden bis zu 1.000 Präventand:innen eingeschlossen und die erhobenen Daten (t0-t3) mittels statistischer Analyseverfahren ausgewertet.

Ergebnisse: Die Ergebnisse der Entwicklungsphase eruieren Bedingungen und Erfolgsfaktoren für die Entwicklung einer psychosozialen Präventionsleistung, während die Erprobungsphase Chancen und Herausforderungen der Umsetzung beschreibt und Optimierungsmöglichkeiten aufzeigt. Die Evaluierungsphase umfasst die Wirksamkeitsuntersuchung und identifiziert Barrieren und Erfolgsfaktoren der möglichen Verstetigung.

Diskussion: Die Evaluierung des Projekts mittels Mixed-Methods-Ansatz ermöglicht eine umfassende und detaillierte Bewertung der Intervention. Durch die kollaborative Entwicklung der Präventionsmaßnahme kann eine optimale Passung zwischen den Bedürfnissen der Versicherten und den bestehenden Leistungsangeboten geschaffen werden. Eine gezielte Optimierung der Maßnahme kann dazu beitragen, die Gesundheit und Teilhabe von Arbeitnehmer:innen zu fördern und Krankheitsausfällen aufgrund von psychischen Störungen entgegenzuwirken.

Implikation für die Forschung: Für die Versorgungsforschung bedeutet dies, dass die kollaborative Gestaltung von Präventionsangeboten Chancen bietet, um eine bedarfsgerechte und akzeptierte Intervention zu entwickeln. Die potenzielle Auswirkung von Interventionen sollte in verschiedenen Projektphasen (Entwicklung, Erprobung, Evaluation) untersucht werden, um die Umsetzung und Wirksamkeit der Präventionsmaßnahme zu verbessern. Ein Fokus sollte dabei auf der Optimierung der Inanspruchnahme und Implementierung der Maßnahme in die Praxis liegen.

Förderung: Sonstige Förderung; 662S0033X1-1