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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Nutzer*innenorientierte Prototyp-Evaluierung für die Entwicklung individualisierter digitaler Lerninhalte im Umgang mit Verhaltensveränderung von Menschen mit Demenz im Projekt MINDED.RUHR

Meeting Abstract

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  • Manuela Malek - Universität Witten/Herdecke, Department für Pflegewissenschaft, Lehrstuhl für Pflegewissenschaft, Witten, Deutschland
  • Julia Nitsche - Universität Witten/Herdecke, Department für Humanmedizin, Lehrstuhl für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
  • Jan Ehlers - Universität Witten/Herdecke, Department für Humanmedizin, Lehrstuhl für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
  • Margareta Halek - Universität Witten/Herdecke, Department für Pflegewissenschaft, Lehrstuhl für Pflegewissenschaft, Witten, Deutschland

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf029

doi: 10.3205/23dkvf029, urn:nbn:de:0183-23dkvf0298

Veröffentlicht: 2. Oktober 2023

© 2023 Malek et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Mit der alternden Bevölkerung wird die Zahl der Demenzerkrankungen voraussichtlich zunehmen, so dass ein Bedarf an qualitativ hochwertiger Fortbildung für Mitarbeitende aller Sektoren des Gesundheitswesens besteht. Es werden Bildungsprogramme empfohlen, die auf die Lernbedürfnisse und -präferenzen der Mitarbeitenden abgestimmt sind, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Dies soll durch Digitalisierung ermöglicht werden. Zurzeit fehlen digitale Lösungen, die Lernende bei der Auswahl der zu ihren Lernbedürfnissen und -präferenzen passenden Inhalte unterstützen. Im Projekt My INdividual Digital EDucation Ruhr (MINDED.RUHR) wird mit Hilfe künstlicher Intelligenz eine automatisierte Bereitstellung von individuellen Lerninhalten am Beispiel von Demenz entwickelt. Im dazugehörigen Teilprojekt wurden digitale Learning Nuggets für acht Berufsgruppen entsprechend der erfassten Lernbedarfe entwickelt.

Fragestellung: In einer zielgruppenspezifischen Evaluation soll die inhaltliche Passung, Verständlichkeit und Anwendbarkeit im Arbeitsalltag sowie die didaktische Gestaltung der digitalen Learning Nuggets bewertet werden.

Methode: Basierend auf der Auswertung der durchgeführten Fokusgruppeninterviews, sind acht prototypische Learning Nuggets für die Co-Design Workshops erstellt worden. In den Co-Design Workshops werden die Learning Nuggets von acht Berufsgruppen (Pflegefachpersonen stationäres Krankenhaussetting, stationäre und ambulante Altenhilfe, Auszubildende der Pflege, Mediziner*innen, Hauswirtschaftskräfte, Patient*innendienst und Physiotherapeut*innen) getestet. Die Teilnehmenden (n~60) werden mittels Walkthroughs durch die Learning Nuggets geführt und anschließend mit Hilfe eines teilstrukturierten Interviewleitfadens befragt. Die Befragung wird aufgezeichnet, anschließend transkribiert und inhaltsanalytisch ausgewertet.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse werden im Mai 2023 erwartet. Es werden Erkenntnisse darüber erwartet, wie die entwickelten Nuggets bezüglich der Schulungsinhalte (Formen der Demenz, Kommunikation, Verhaltensveränderung) und der unterschiedlichen didaktischen, medialen Aufbereitung bewertet werden. Da es sich auch um Teilnehmende handelt, die an der vorausgehenden Bedarfsanalyse beteiligt waren, werden Erkenntnisse über die Einbettung der zuvor ermittelten Bedarfe erwartet.

Diskussion: Der Umgang mit Menschen mit Demenz ist ein bedeutsames Thema. Die durchgeführten Fokusgruppeninterviews lieferten erste Ergebnisse, wie unterschiedlich und individuell die Wissensbedarfe und Präferenzen innerhalb der Berufsgruppen sind. Die partizipativ gestaltete Evaluation bietet die Möglichkeit für eine kritische Überprüfung der produzierten Learning Nuggets und liefert wichtige Informationen für Optimierungskriterien. Die Einbindung der Zielgruppe birgt das Potential, dass die digitalen Learning Nuggets praxisnah aufbereitet sind und sich positiv auf die Umsetzung des neu erworbenen Wissens auswirken.

Implikation für die Versorgung: Professionsspezifisches und individualisiertes Wissen ist erforderlich, um eine adäquate Versorgung von Menschen mit Demenz durch alle Professionen zu garantieren.

Förderung: BMBF-Strukturförderung Versorgungsforschung; 21INVI0301