gms | German Medical Science

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Niederlassungsprozesse von Hausärzt:innen in Bayern mit besonderem Fokus auf bürokratische Vorgänge (BÜRO)

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Fabian Walter - Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät, Universität Augsburg, Augsburg
  • Katharina Maier - Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät, Universität Augsburg, Augsburg
  • Klara Lorenz-Dant - Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät, Universität Augsburg, Augsburg
  • Marco Roos - Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät, Universität Augsburg, Augsburg

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf032

doi: 10.3205/23dkvf032, urn:nbn:de:0183-23dkvf0328

Veröffentlicht: 2. Oktober 2023

© 2023 Walter et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund und Stand der Forschung: Die bedarfsgerechte Gewinnung von ärztlichem Nachwuchs für die wohnortnahe hausärztliche Versorgung stellt eine Herausforderung dar. Bisherige Untersuchungen haben verschiedene Faktoren (wie z.B. Vereinbarkeit von Familie und Beruf, finanzielle Unterstützung bei Praxisgründung) aufgezeigt, die als Barrieren und Förderfaktoren für eine Niederlassung wirken [1]. Als weiterer Faktor wird der Begriff „Bürokratie“ genannt [2]. Welche Aspekte darunter zusammengefasst werden sowie ihre Rolle im Niederlassungsprozess wurde bisher nicht differenziert betrachtet.

Fragestellung und Zielsetzung: Ziel der Studie ist es die Wahrnehmung von bürokratischen Prozessen von Ärzt:innen (in Weiterbildung bis 4 Jahre nach Niederlassung) in der Allgemeinmedizin zu explorieren. Es soll deren Bedeutung als Barriere und Förderfaktor verstanden werden und ob sich diese Einschätzung im Verlauf (nach der Niederlassung) verändert.

Methode: In einem Mixed-Methods-Ansatz werden Ärzt:innen in Weiterbildung sowie Fachärzt:innen für Allgemeinmedizin aus Bayern mit einem Online-Fragebogen und leitfadengestützten Interviews befragt. Die Erhebung der Daten erfolgt im Zeitraum von März bis Mai 2023. Dadurch sollen die verschiedenen Sichtweisen reflektiert und die Veränderung dieser im Verlauf der Niederlassung dargestellt werden. Rekrutiert wird unter den Ärzt:innen in Weiterbildung und Fachärzt:innen des Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin Bayern (KWAB). Die quantitativen Daten werden deskriptiv beschrieben. Die qualitativen Daten werden mit der Thematic Analysis ausgewertet. Die Ergebnisse werden trianguliert.

Ergebnisse: Die Ergebnisse werden einen tieferen Einblick in das Verständnis des Begriffs der Bürokratie geben und darstellen welchen Einfluss einzelne Aspekte im Prozess der Niederlassung haben sowie deren Einfluss im zeitlichen Verlauf herausarbeiten.

Diskussion: Die Untersuchung der Sichtweisen von Ärzt:innen in verschiedenen Karrierestadien auf bürokratische Aspekte, ermöglicht die Adressierung von Verbesserungsvorschlägen für Rahmenbedingungen oder ein zugeschnittenes Unterstützungsprogramm.

Implikation für die Versorgung: Durch die erlangten Erkenntnisse können Anregungen zur Überwindung der Barrieren erarbeitet und die Stärkung der Förderfaktoren angestoßen werden. Damit wird ein Beitrag zur gesundheitspolitisch brisanten Problematik der Nachwuchsgewinnung geleistet.

Förderung: Sonstige Förderung; ausstehend


Literatur

1.
Langer A, Ewert T, Hollederer A, Geuter G. Literaturüberblick über niederlassungsfördernde und -hemmende Faktoren bei Ärzten in Deutschland und daraus abgeleitete Handlungsoptionen für Kommunen. Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement. 2015;20(01):11-8.
2.
Zwierlein R, Portenhauser F, Flägel K, Steinhäuser J. Determinanten der Niederlassung als Allgemeinmediziner – eine qualitative Studie [Determinants of Setting up a General Practice - a Qualitative Study]. Gesundheitswesen. 2020 Jun;82(6):527-33. DOI: 10.1055/a-1076-7848 Externer Link