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Hintergrund und Stand der Forschung: Mit dem Anteil der hochbetagten Menschen in der Bevölkerung steigt die Zahl der Krankenhausaufenthalte von Pflegeheimbewohnern. Telemedizin könnte dazu beitragen, die Häufigkeit dieser potenziell risikobehafteten Hospitalisierungen zu verringern [1], [2].

Fragestellung und Zielsetzung, Hypothese: Dieses Scoping Review ermittelte die Evidenz für eine Veränderung der Hospitalisierungsrate und, falls erwähnt, für Kosteneinsparungen und/oder die Akzeptanz des Einsatzes von Telemedizin im Pflegeheimsetting.

Methode: Für das Zusammentragen der vorhandenen Evidenz zum Einsatz der Telemedizin und die Vermeidung von Pflegeheim-sensitiven Krankenhausfällen (PSK) wurden die elektronischen Datenbanken PubMed, Livivo, EBSCO und JSTOR (ohne zeitliche oder regionale Einschränkung) nach vergleichenden Studien der Primärforschung zu diesem Thema in Fachzeitschriften mit Peer-Review durchsucht.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 1.127 Aufsätze gefunden und davon 923 auf Titel und Zusammenfassung gescreened. Es wurden 16 Studien, veröffentlicht zwischen 2001 und 2022, inkludiert. Telemedizinische Beratung reduzierte die Krankenhauseinweisung von Pflegeheimbewohnern in 14/16 und die Pflegekosten in 8/11 Studien. Die Zufriedenheit des Personals wurde in fünf Studien positiv erwähnt. In den meisten Studien wurde Telemedizin unter Einbeziehung medizinischer Diagnosetechniken (10), (elektronischer) Gesundheitsakten (9), Fachärzten (9) und spezialisiertem Pflegepersonal (11) eingesetzt. Nur wenige Studien wiesen ein höheres Evidenzniveau auf: Nur eine randomisierte klinische Studie wurde inkludiert.

Diskussion: Es besteht ein Bedarf an hochwertigen Studien, die sich an Leitlinien für Protokoll und Berichterstattung orientieren, um die hinderlichen und förderlichen Faktoren für die Bereitstellung von Telemedizin in der Gesundheitsversorgung von Pflegeheimbewohnern besser zu verstehen.

Implikation für die Versorgung: Pflegeheime sollten in Erwägung ziehen, Telemedizin 24/7 zu nutzen und ihr Personal auf den Einsatz von Telekonsultationen vorbereiten und schulen. Über die technischen Mindestanforderungen hinaus könnte der Einsatz zusätzlicher Medizintechnik z.B. für Point-of-Care Laborbefunde geprüft werden. Die frühzeitige telemedizinische Konsultation von Haus- und Fachärzten durch entsprechend geschultes Pflegefachpersonal könnte eine bessere Grundlage für die Entscheidung zur Notwendigkeit einer Krankenhauseinweisung ermöglichen und so eine bedarfsgerechte und Pflegeheimbewohner-zentrierte Gesundheitsversorgung fördern.