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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Corona in Rheinland-Pfalz – Bilanz einer Impfkampagne

Meeting Abstract

  • Nils Herm-Stapelberg - Institut für digitale Gesundheitsdaten – Geschäftsbereich Impfdokumentation, Mainz, Deutschland
  • Lukas Mittnacht - Institut für digitale Gesundheitsdaten – Geschäftsbereich Impfdokumentation, Mainz, Deutschland
  • Melissa Schoeps - Institut für digitale Gesundheitsdaten – Geschäftsbereich Impfdokumentation, Mainz, Deutschland
  • Philipp Kachel - Institut für digitale Gesundheitsdaten – Geschäftsbereich Impfdokumentation, Mainz, Deutschland
  • Juliane Tatusch - Institut für digitale Gesundheitsdaten – Geschäftsbereich Impfdokumentation, Mainz, Deutschland

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf168

doi: 10.3205/23dkvf168, urn:nbn:de:0183-23dkvf1687

Veröffentlicht: 2. Oktober 2023

© 2023 Herm-Stapelberg et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand der Forschung: Um die Organisation und Dokumentation von staatlichen Impfangeboten im Rahmen der Corona-Pandemie effektiv umzusetzen, wurde in Rheinland-Pfalz ein durchgängiges System geschaffen, welches von der Terminvergabe, über die Impfung, bis zur freiwilligen Abgabe einer Impfreaktionskarte alle im Impfprozess anfallenden Daten sammelt. Diese Daten wurden in einem tagesaktuellen, zugangsgesicherten Online-Dashboard den Entscheidungsträgern zur Verfügung gestellt. Auf dieser Basis konnten datengestützte Entscheidungen für die Impfkampagne und Struktur der Impforganisation getroffen werden. Retrospektiv können die Daten aufgearbeitet und im Zeitverlauf analysiert werden, um so abzuleiten wie künftige Impfkampagnen bestmöglich umgesetzt werden sollten.

Fragestellung und Zielsetzung, Hypothese: Im Vortrag soll aufgearbeitet werden, welche Vorteile die strukturierte Datenerfassung im Rahmen einer Impfkampagne hat. Zudem soll gezeigt werden, welche Daten erhoben werden sollten, um den politischen Entscheidungsträgern während der laufenden Impfkampagne eine datengestützte Entscheidungsgrundlage zu liefern.

Methode: Verlaufsanalyse der Impfkampagne in RLP durch Daten zu COVID-19-Impfungen mittels deskriptiver Statistiken.

Ergebnisse: Die einzelnen Faktoren und deren Auswirkungen auf den Fortschritt der Impfkampagne wurden ausgewertet. So wurde beispielsweise die Impfleistung verschiedener Impfangebote (zum Beispiel stationäre vs. mobile Impfungen, staatliche Impfangebote vs. med. Regelversorgung) im Zeitverlauf ermittelt und verglichen. Außerdem wurde die Entfernung der Bevölkerung zu stationären staatlichen Impfangeboten ausgewertet. Diese Analyse zeigt die geografische Versorgungssituation in RLP. Daraus werden die Relevanz von Datenerhebung zur Steuerung von Pandemiebekämpfungsmaßnahmen und Handlungsempfehlungen zur effektiven Bekämpfung künftiger Pandemien abgeleitet. Ein Hinzuziehen von Daten zur Kostenentwicklung der staatlichen Impfangebote (z.B. Impfzentrum, im Zeitverlauf usw.) bietet ebenfalls wichtige Implikationen für die effiziente Steuerung künftiger Impfkampagnen.

Diskussion: Die Daten umfassen nur RLP, außerdem sind nur die Daten staatlicher Impfungen feingliedrig untersuchbar, da zu Impfungen in der med. Regelversorgung lediglich aggregierte Informationen vorliegen.

Implikation für die Versorgung: Es wird aufgezeigt, wie eine retrospektive Analyse des Verlaufs der Impfkampagne in RLP zur Verbesserung der Bekämpfung künftiger Pandemien beitragen kann.