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Hintergrund und Stand der Forschung: Schluckstörungen und sprachliche Abbauprozesse sind ein häufiges Problem in der alternden Bevölkerung, das zu schwerwiegenden Folgen wie Unterernährung, Aspirationspneumonie, kognitiven Abbauprozessen und erhöhter Mortalität führen kann. Körperliche und kognitive Inaktivität sowie eine reizarme Umwelt können mit einem höheren Risiko des altersbedingten Abbaus in Verbindung gebracht werden, was die Vermutung nahelegt, dass sich der motorische und sprachliche Rückgang nach einer Heimunterbringung verschlimmert [1]. Hingegen könnten gezielte Interventionsmaßnahmen die Geschwindigkeit des Abbaus von Schluckmotorik und sprachlichen Fähigkeiten verlangsamen [2], [3].

Fragestellung und Zielsetzung, Hypothese: Zur Evaluation einer präventiven Interventionsmaßnahme für Schluck- und Sprachkompetenzen soll im Rahmen einer vom Innovationsfonds geförderten Studie zunächst der aktuelle Stand der Schluck- und Sprachfähigkeiten bei Bewohnern von Altenpflegeeinrichtungen erhoben und daraus ein möglicher präventiver oder therapeutischer Versorgungsbedarf abgeleitet werden.

Methode: In 6 Altenpflegeeinrichtungen der Versorgungsregion Hannover werden Bewohner:innen mittels standardisierter Verfahren (Timed Test of Swallowing Capacity, Regensburger Wortflüssigkeitstest) sowie mittels subjektiver Bewertungsverfahren von Alltagskommunikation, sozialer Teilhabe und Qualität der Nahrungsaufnahme untersucht. Zudem werden ergänzende personenbezogene Daten erhoben. Die Erhebung an angestrebten 60 Bewohner:innen erfolgt im Juni 2023.

Ergebnisse: Erwartet werden Ergebnisse, die zunächst ein Bild der aktuell bestehenden Schluck- und Sprachkompetenzen bei Menschen in Altenpflegeeinrichtungen zeichnen. Zudem wird die Verteilung von Schluckgeschwindigkeit und Wortabruf in Bezug auf ausgewählte Aspekte der personenbezogenen Daten wie z.B. Dauer des Heimaufenthaltes oder Pflegegrad dargestellt. Dabei könnte ein nicht unerheblicher Anteil an unentdeckten und behandlungsbedürftigen Schluckstörungen aufgezeigt werden.

Diskussion: Diskutiert wird, wie sich die Schluck- und Sprachfähigkeiten bei Menschen in Pflegeeinrichtungen darstellt, ob die Ergebnisse im Einklang mit nationalen und internationalen Forschungsbefunden stehen und inwieweit sich daraus ein möglicher Versorgungsbedarf an Interventionsangeboten zum Erhalt von Schluck- und Sprachfähigkeiten ableiten lässt.

Implikation für die Versorgung: Präventive Schluck- und Sprachinterventionen bei älteren Menschen könnten, wie Kognitionstraining und Sportangebote, Teil des Regelangebotes werden.

Förderung: Innovationsfonds/Versorgungsforschung; 01VSF22043