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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Barrieren und Förderfaktoren für ein sektorenübergreifendes, interprofessionelles Entlasskonzept – Ergebnisse aus Workshops mit niedergelassenen Ärzt*innen

Meeting Abstract

  • Sophie Peter - Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Witten
  • Alexandra Piotrowski - Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Witten
  • Nadine Scholten - Universität zu Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät & Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft, Köln
  • Jan Hoffmann - Universität zu Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät & Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft, Köln
  • Kai Keller - Universität zu Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät & Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft, Köln
  • Paul Thomas Brinkkötter - Universität zu Köln, Klinik II für Innere Medizin und Zentrum für Molekulare Medizin, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Köln
  • Volker Burst - Universität zu Köln, Klinik II für Innere Medizin und Zentrum für Molekulare Medizin, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Köln; Universität zu Köln, Klinische Akut- und Notfallmedizin, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Köln
  • Achim Mortsiefer - Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Witten

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf231

doi: 10.3205/23dkvf231, urn:nbn:de:0183-23dkvf2316

Veröffentlicht: 2. Oktober 2023

© 2023 Peter et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand der Forschung: Die Versorgungsqualität an der Schnittstelle der Entlassung aus dem Krankenhaus ist ein wichtiger Faktor für Rehospitalisierungen. Um die Erfahrungen mit Entlassprozessen zu erfassen, wird eine deutschlandweite Befragung von niedergelassenen Ärzt*innen im Sinne einer partizipativen Versorgungsgestaltung zur Identifikation von Verbesserungspotentialen durchgeführt. Um das Befragungsinstrument zu entwickeln, finden Workshops mit Stakeholdern statt. Die Datenerhebung wird begleitend zu dem Innovationsfond-Projekt eliPfad, zur Implementierung eines sektorenübergreifenden, interprofessionellen Entlasskonzeptes, durchgeführt.

Fragestellung und Zielsetzung, Hypothese: Welche Impulse geben niedergelassene Ärzt*innen zur Entwicklung eines Fragebogens über ein zukünftiges, sektorenübergreifendes, interprofessionelles Entlasskonzept? Das Ziel ist die Identifikation von Verbesserungspotentialen und Barrieren für die Implementierung des eliPfad-Entlasskonzeptes.

Methode: Es wird eine qualitative Datenerhebung als Teil einer Fragebogenentwicklung durchgeführt. Die Workshops, inklusive einer Gruppendiskussion, finden mit niedergelassene Ärzt*innen statt. Thematisiert werden mögliche Barrieren und Förderfaktoren für die Implementierung eines sektorenübergreifenden, interprofessionellen Entlasskonzeptes sowie regionale Besonderheiten für einen gelungenen Entlassprozess aus Sicht von Patient*innen und Versorgenden. Die Workshopergebnisse werden inhaltsanalytisch ausgewertet.

Ergebnisse: In einem ersten vorbereitenden Workshop wurde deutlich, dass Unzulänglichkeiten im Informationsfluss, der Vollständigkeit, der Genauigkeit und der zeitnahen Bereitstellung von Informationen zum Entlassunszeitpunkt bestehen. Auch Patient*innen und deren Angehörige werden aus Sicht von Hausärzt*innen auf die Krankenhausentlassung oft ungenügend vorbereitet. Weitere Ergebnisse liegen im Sommer/Herbst 2023 vor.

Diskussion: Ein sorgfältigeres, sektorenübergreifend abgestimmtes Entlassungskonzept stellt einen Schlüsselfaktor für die Vermeidung von Wiedereinweisungen dar. Die Kommunikation über Sektorengrenzen hinweg sollte optimiert werden. Dies könnte durch eine bessere Vernetzung der Versorgungenden, z.B. in Form einer gemeinsamen Fallakte, gelingen.

Implikation für die Versorgung: Die sektorenübergreifende Zusammenarbeit muss stärker gelebt und mit Inhalt gefüllt werden, wenn die Versorgung von Patient*innen an den Schnittstellen verbessert werden soll.

Förderung: Innovationsfonds/Versorgungsforschung; 01NVF21114