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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Implementierung von Teilhabeangeboten des Bayerischen Demenzfonds – eine Analyse von förderlichen und hinderlichen Faktoren

Meeting Abstract

  • Aiske Ihnken - Bayerisches Landesamt für Pflege, Amberg, Deutschland
  • Eva-Luisa Schnabel - Bayerisches Landesamt für Pflege, Amberg, Deutschland
  • Kathrin Fischer - Bayerisches Landesamt für Pflege, Amberg, Deutschland
  • Linda Hartmann - Bayerisches Landesamt für Pflege, Amberg, Deutschland
  • Christine Schwendner - Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, München, Deutschland

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf242

doi: 10.3205/23dkvf242, urn:nbn:de:0183-23dkvf2427

Veröffentlicht: 2. Oktober 2023

© 2023 Ihnken et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Bis zum Jahr 2050 wird die Anzahl an Menschen mit Demenz in Deutschland weiter auf schätzungsweise 2,8 Millionen ansteigen [1]. Die meisten älteren Menschen möchten so lange wie möglich zu Hause wohnen [2]. Deshalb sind Versorgungsstrukturen wichtig, die Menschen mit Demenz, die zu Hause leben, sowie ihre An- und Zugehörigen adressieren. Die Lebenssituation von Menschen mit Demenz zu verbessern und ihre Teilhabe zu sichern stellt dabei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar. Hier setzt der Bayerische Demenzfonds an: Seit 2020 fördert dieser inklusive, partizipative und nachhaltige Teilhabeangebote für Menschen mit Demenz, die zu Hause leben. Seit 2023 fördert der Demenzfonds zudem den Auf- und Ausbau von demenzsensiblen Kommunen.

Fragestellung und Zielsetzung: Ziel der Befragung ist die Analyse von förderlichen und hinderlichen Faktoren bei der Implementierung von Teilhabeangeboten sowie deren Wirkung. Anhand von Interviews sollen verschiedene Perspektiven beleuchtet und unter anderem folgende Fragen beantwortet werden: Wie kann man die Zielgruppen besonders gut erreichen? Welche Konzepte zur Implementierung der Maßnahmen beinhaltet das Teilhabeangebot? Welche Hürden gab es bei der Umsetzung?

Methode: Es wurde ein Leitfaden erarbeitet, um die Erfahrungen bei der Durchführung des Vorhabens, der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Sicherstellung der Nachhaltigkeit des Teilhabeangebots systematisch zu erfassen. In Form von halbstrukturierten Interviews werden Antragstellerinnen und Antragsteller aus drei Projekten interviewt. Im Sinne eines partizipativen Ansatzes sollen zudem die Teilnehmenden, also Menschen mit Demenz und ihre An- und Zugehörigen befragt werden.

Ergebnisse: Seit Januar 2020 wurden durch den Demenzfonds insgesamt 25 Teilhabeangebote aus den Bereichen Sport, Kultur, Musik, Natur als auch Digitalisierung gefördert. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Teilhabeangebote gut angenommen werden und über den Projektzeitraum nachhaltig implementiert werden konnten. Die tiefergehenden Interviews starten in diesem Sommer.

Diskussion: Grundsätzlich zeigen die bisher geförderten Angebote, dass vielfältige Ideen zur Unterstützung von Menschen mit Demenz sowie ihren An- und Zugehörigen da sind und Versorgungsstrukturen weiter ausgebaut werden sollten. Anhand der Ergebnisse der Interviews soll die bisherige Implementierung der Angebote evaluiert und die Motivation engagierter Personen zum weiteren Auf- und Ausbau von Maßnahmen gesteigert werden.

Implikation für die Versorgung: Eine Analyse förderlicher und hinderlicher Faktoren bei der Implementierung von Teilhabeangeboten trägt dazu bei, aus den bisherigen Prozessen zu lernen und Interessierte gezielt bei der Umsetzung zu unterstützen.


Literatur

1.
Deutsche Alzheimer Gesellschaft. Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen. Informationsblätter der Deutschen Alzheimer Gesellschaft. 2022.
2.
Rößler J, Bernateck K. Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz. Pflegezeitschrift. 2022;(75):57-9.