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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Brückenkonstruktionen im Übergang zur Verstetigung – eine Reflexion hemmender und förderlicher Faktoren im Rahmen der Implementierung von Case Management im Umfeld von Pflegebedürftigkeit

Meeting Abstract

  • Lena Marie Wirth - Universität Osnabrück, Institut für Gesundheitswissenschaft und Bildung, Abteilung Pflegewissenschaft, Osnabrück
  • Philipp Bläser - Universität Osnabrück, Institut für Gesundheitswissenschaft und Bildung, Abteilung Pflegewissenschaft, Osnabrück
  • Isabel Jalass - Universität Osnabrück, Institut für Gesundheitswissenschaft und Bildung, Abteilung Pflegewissenschaft, Osnabrück
  • Nicole Ruppert - Universität Osnabrück, Institut für Gesundheitswissenschaft und Bildung, Abteilung Pflegewissenschaft, Osnabrück
  • Manfred Hülsken-Giesler - Universität Osnabrück, Institut für Gesundheitswissenschaft und Bildung, Abteilung Pflegewissenschaft, Osnabrück

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf325

doi: 10.3205/23dkvf325, urn:nbn:de:0183-23dkvf3252

Veröffentlicht: 2. Oktober 2023

© 2023 Wirth et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Der Übergang von sektorenübergreifenden Projekten ist eine der großen Transfer-Herausforderungen der Förderprojekte im Bereich neue Versorgungsformen des Innovationsfonds. Neben förderspezifischen Bedingungen, wie bspw. die Einbindung von Akteur:innen außerhalb des SGB V, spielen dabei auch andere Faktoren eine Rolle, die vor allem im Bereich der Transfer- und Implementierungsforschung diskutiert werden. Der Vortrag widmet sich vor diesem Hintergrund der Transferphase des GB-A geförderten Innovationsfondsprojekts „Regionales Pflegekompetenzzentrum - Innovationsstrategie für die Langzeitversorgung vor Ort“ (ReKo) (Förderzeitraum 2019-2024), welches sich im letzten Jahr einer verlängerten Förderphase und innerhalb einer befristeten Verstetigung innerhalb der Modellregionen befindet.

Fragestellung und Zielsetzung: Ziel des Vortrages ist es, unterschiedliche hemmende und förderliche Faktoren von Transfer- und Implementierungsprozessen aufzuzeigen und diese exemplarisch auf den ReKo-Prozess zu übertragen. Die leitenden Fragestellungen sind wie folgt: (a) Welche Brückenkonstruktionen zwischen Modellprojekt und Regelversorgung sind möglich? Und (b) Welche hemmenden und förderlichen Faktoren innerhalb dieses Transfers könnten eine Rolle spielen?

Methode: Die Wissenschaftler:innen führen ausgewählte Erkenntnisse aus der Literatur zum Thema Transfer- und Implementierungsforschung zusammen und reflektieren sie anhand des konkreten ReKo-Transfers. Neben dieser exemplarischen Reflexion werden verschiedene Transfermodelle und Einflussfaktoren zwischen Projekt und ggf. Regelversorgung aufgeführt und zur Diskussion gestellt.

Ergebnisse und Diskussion: Die aktuellen Erkenntnisse legen besonders schwierige Transferbedingungen zugrunde, wenn die Interventionen sektorenübergreifend konzipiert sind, da Finanzierungslösungen in diesem Falle regulatorische Anpassungen erforderlich machen. Weiterhin hemmen bspw. Wettbewerbssituationen und damit verbundene divergierende Interessenlagen von Gesundheits- und Pflegeorganisationen, den Kranken- und Pflegekassen sowie den kommunalen Stakeholdern einen nahtlosen Projekttransfer. Im ReKo-Projekt zeigt sich, dass der Transfer bereits bei der Projektbeantragung eine stärkere Berücksichtigung finden muss, damit sinnvolle Versorgungsstrukturen nachhaltig, d. h. über die Modellphase hinaus, implementiert werden können. Förderliche Faktoren sind bspw. eine transparente Kommunikationskultur im Konsortium und mit dem Projektträger. Innerhalb des Vortrages werden die Erfahrungen aus dem Reko-Projekt und den flankierenden Erkenntnissen gebündelt anhand einer projektspezifischen Brückenkonstruktion vorgestellt. Weiterhin werden die Teilnehmenden mit konkreten Thesen und Fragestellungen dazu eingeladen mitzudiskutieren und ihre Erfahrungen einzubringen.

Implikation für die Versorgung: Auf der Basis der ReKo-Projekterkenntnisse und den ergänzenden Publikumsbeiträgen werden abschließende Transferimpulse (Brückenkonstruktionen) für eine Verstetigung von GB-A geförderten neuen Versorgungsformen erarbeitet, die in anderen Projekten und zukünftigen Förderphasen genutzt werden können.

Förderung: Innovationsfonds/Versorgungsforschung; 01NVF18015