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Hintergrund und Stand der Forschung: Organisationale Gesundheitskompetenz (OGK) beschreibt Bedingungen und Maßnahmen in Einrichtungen der gesundheitlichen Versorgung, die Patient:innen gute gesundheitsbezogene Entscheidungen ermöglichen sollen. Durch einen niedrigschwelligen Zugang zu angepasster Kommunikation und verständlicher Information für die Nutzung wie auch die Navigation durch die Einrichtung können Versorgungseinrichtungen einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Gesundheitskompetenz und Selbstmanagementfähigkeit ihrer Patient:innen beitragen. Aktuell ist wenig darüber bekannt, wie die OGK deutschlandweit in Krankenhäusern ausgeprägt ist.

Fragestellung und Zielsetzung, Hypothese: Auf Basis einer standardisierten Befragung in deutschen Krankenhäusern wird untersucht, wie die Verantwortlichen in Krankenhäusern ihre OGK-bezogenen Aktivitäten während der COVID-19- Pandemie und außerhalb pandemischer Zeiten darstellen.

Methode: Durchgeführt wurde eine bundesweite Online-Befragung bei ärztlichen, pflegerischen und kaufmännischen Krankenhausleitungen zwischen November und Dezember 2022, die mehr als 50 Betten betreiben. Die OGK wurde mit dem HLHO-10 erhoben und zusätzlich Fragen zur COVID-19-Pandemie integriert [1]. Die Analyse erfolgt mit Varianz- und Korrelationsanalysen.

Ergebnisse: Von 3.301 eingeladenen Krankenhausleitungen nahmen 371 an der Befragung teil (Rücklaufquote 11%). Die interne Konsistenz der HLHO-10 Skala erweist sich als gut (α= .88). Die Krankenhausleitungen geben an, dass in den Krankenhäusern besonders darauf geachtet wird, dass sich Patient:innen einfach zurechtfinden (z.B. durch Beschilderungen oder Auskunftspersonal). Jedoch ist eine aktive Partizipation von Patient:innen bei der Gestaltung und Evaluierung von Gesundheitsinformationen bislang kaum in der Versorgung manifestiert. Während der COVID-19- Pandemie wurden signifikant mehr Mitarbeitende zum Thema Gesundheitskompetenz wie beispielsweise der Kommunikation mit Patient:innen und Angehörigen geschult (p<0.001). Zur Verbesserung der OGK wünschen sich die Krankenhausleitungen umfangreichere Ressourcen und ein Ausbau der digitalen Informationsangebote.

Diskussion: Die Ergebnisse zeigen Handlungsfelder bezüglich der Umsetzung von OGK in Krankenhäusern auf. Während Teilaspekte von OGK im Rahmen von weiteren Konzepten (z.B. Qualitätsmanagementsystemen) bereits in der stationären Versorgung verankert sind, bedarf es entsprechender Rahmenbedingungen im Gesundheitssystem, um Initiativen von Krankenhäusern wie Mitarbeitendenschulungen zum Thema Kommunikation oder Patient:innenschulungen/Informationsforen zu fördern.

Implikation für die Versorgung: In Zeiten von knappen Ressourcen (Ökonomie, Fachkräftemangel) gilt es, Gesundheitskompetenz beständig in organisationales Handeln zu integrieren und dem Thema Priorität einzuräumen.