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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Gesundheitsverhalten, Gesundheitskompetenz, Stresserleben und Coping-Strategien von Studierenden der Hebammenwissenschaft – die Querschnittsstudie "Healthy MidStudents"

Meeting Abstract

  • Caroline Johanna Agricola - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Hebammenwissenschaft – Versorgungsforschung und Prävention, Hamburg
  • Ilona Efimov - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM), Arbeitsgruppe Psychische Gesundheit, Hamburg
  • Nataliya Makarova - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Hebammenwissenschaft – Versorgungsforschung und Prävention, Hamburg
  • Stefanie Mache - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM), Arbeitsgruppe Psychische Gesundheit, Hamburg
  • Birgit-Christiane Zyriax - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Hebammenwissenschaft – Versorgungsforschung und Prävention, Hamburg

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf384

doi: 10.3205/23dkvf384, urn:nbn:de:0183-23dkvf3842

Veröffentlicht: 2. Oktober 2023

© 2023 Agricola et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand der Forschung: Rund um die Geburt werden Frauen von Hebammen betreut. Seit der Reform des Hebammengesetzes im Jahr 2019 erfolgt die Berufsausbildung von Hebammen ausschließlich an Hochschulen. Mit der Akademisierung wird der steigenden Komplexität in der geburtshilflichen Versorgung begegnet, bei der u.a. die arbeitsbezogene Gesundheitskompetenz von Hebammen für eine evidenzbasierte Versorgung und Gesundheitsförderung von Frauen und Familien eine große Rolle spielt. Ebenso fördert die Gesundheitskompetenz das Gesundheitsverhalten und die Selbstfürsorge, um unter den herausfordernden Arbeitsbedingungen der Geburtshilfe, die physische und psychische Gesundheit aufrechtzuerhalten.

Fragestellung und Zielsetzung, Hypothese: Die Studie „Healthy MidStudents“ hat das Ziel, eine Ist-Zustand-Analyse vom Gesundheitsverhalten (Ernährung, Bewegung, Schlafqualität, Rauchverhalten, Alkoholkonsum), arbeitsbezogener Gesundheitskompetenz, Stresserleben und Coping-Strategien von Studierenden der Hebammenwissenschaft in Deutschland durchzuführen. Darüber hinaus wird untersucht, ob das Gesundheitsverhalten sowie das Stresserleben zwischen Lehre und Praxis variieren.

Methode: Eine online-basierte Querschnittsstudie wurde mit Studierenden der Hebammenwissenschaft in Norddeutschland durchgeführt (17.10.2022–31.01.2023). Der standardisierte Fragebogen umfasste validierte Instrumente zum Gesundheitsverhalten (MDS, IPAQ, PSQI, FTND, AUDIT-C), arbeitsbezogener Gesundheitskompetenz (OHLS), Stresserleben (PSS-10), Coping-Strategien (SCI) sowie selbst-entwickelte Fragen. Aktuell werden Moderations- und Regressionsanalysen sowie Unterschiedshypothesen durchgeführt.

Ergebnisse: Die Stichprobe (n=342, Rücklaufquote: 61%) setzt sich aus Studierenden von neun Hochschulstandorten zusammen. Erste deskriptive Ergebnisse zeigen Unterschiede im Gesundheitsverhalten und Stresserleben zwischen der Lehre und Praxis. Erwartet werden zudem Zusammenhänge zwischen der arbeitsbezogenen Gesundheitskompetenz und dem Gesundheitsverhalten sowie zwischen den Coping-Strategien und dem Stresserleben.

Diskussion: Mit dieser Studie wurden erste Daten zum Gesundheitsverhalten von Studierenden der Hebammenwissenschaft in Deutschland generiert. Diese stellen eine Grundlage für zielgruppenspezifische Maßnahmen zur Gesundheitsförderung während der Berufsausbildung dar.

Implikation für die Versorgung: Ergänzend können die gewonnenen Erkenntnisse zur Anpassung von Curricula und Angeboten an Hochschulen genutzt werden, um Studierende für eine gesundheitserhaltene Berufsausübung vorzubereiten.

Förderung: Einzelförderung (BMG, DRV, BMBF, DFG, etc); 1573