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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

PsoBest: Aktueller Stand, Patientenprofile und Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung durch das deutsche Psoriasisregister

Meeting Abstract

  • Laura Kühl - Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • Christina Sorbe - Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • Stephan J Rustenbach - Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • Lisa Schaeffer - Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • Ursula Schade - Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • Julian Ehlers - Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • Nesrine Ben-Anaya - Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • Wolf-Henning Boehnke - Abteilung für Dermatologie und Venerologie, Universitätsklinikum Genf, Genf, Schweiz
  • Ulrich Mrowietz - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel, Deutschland
  • Petra Staubach-Renz - Universitätsklinikum Mainz, Mainz, Deutschland
  • Klaus Strömer - Dermatologische Praxis, Mönchengladbach, Mönchengladbach, Deutschland
  • Ralph von Kiedrowski - Dermatologische Praxis, Selters, Selters, Deutschland
  • Diamant Thaci - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland
  • Michael Hertl - Universitätsklinikum Marburg, Marburg, Deutschland
  • Matthias Augustin - Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf395

doi: 10.3205/23dkvf395, urn:nbn:de:0183-23dkvf3957

Veröffentlicht: 2. Oktober 2023

© 2023 Kühl et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand der Forschung: Patientenregister sind organisierte Systeme, die systematisch standardisierte Gesundheitsdaten zu vorab festgelegten Fragestellungen erheben.

Fragestellung und Zielsetzung, Hypothese: Das Ziel des nicht-interventionellen deutschen Psoriasisregisters PsoBest ist es, langfristige Erkenntnisse zur Qualität, Sicherheit, Wirksamkeit und Patientennutzen in der Routineversorgung der Psoriasis in Deutschland zu gewinnen.

Methode: Das PsoBest-Register erhebt Daten von erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis. Die Patienten werden zu Beginn einer naïven systemischen Behandlung registriert und unabhängig vom weiteren Versorgungsverlauf bis zu 10 Jahre beobachtet. Die Datenerhebung erfolgt über standardisierte Erhebungsbögen in dermatologischen Praxen und Kliniken sowie über postalische Patientenbefragungen. In PsoBest werden klinische Parameter (z.B. der Psoriasis Area Severity Index (PASI)), patientenberichtete Endpunkte (z.B. der Dermatologische Lebensqualitäts-Index (DLQI)) und medikamentenspezifische Behandlungsdaten dokumentiert. Daten zur Arzneimittelsicherheit werden über Meldebögen für schwerwiegende (SUE) und über die Standarddokumentation für nicht schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (UE) erfasst.

Ergebnisse: Bis März 2023 waren bundesweit 1.132 Zentren am Register angemeldet, hiervon 84 ambulante Kliniken (7,4%) und 1.048 (92,6%) dermatologische Praxen. Es wurden bisher über 20.554 Patienten an das Register gemeldet. Mit dem Datenstand vom 30.06.2022 lagen Daten von 15.083 Patienten qualitätsgesichert vor. Die Patienten waren überwiegend männlich (58,5%) mit einem Durchschnittsalter von 47,7 Jahren. Bei Baseline wiesen 30,5% der Patienten eine Gelenkbeteiligung und 47,2% eine Nagelpsoriasis auf. Der mittlere PASI lag bei 15,1 (sd = 10,2), was einem hohen klinischen Schweregrad entspricht. Der mittlere DLQI von 11,8 (sd = 7,3) zeigt eine deutliche Krankheitslast und Einschränkung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität der Patienten. Da im Registerverlauf ein Behandlungswechsel zwischen den zugelassenen Medikamenten möglich sind, konnte selbst für kürzlich zugelassene Wirkstoffe bereits eine erhebliche Anzahl an Patientenjahren (PJ) beobachtet werden. Die Patientenjahre summieren sich insgesamt auf 15.496 PJ bei Biologika-, 16.216 PJ bei Nicht-Biologika- und 647 PJ bei Biosimilar-Therapie.

Diskussion: PsoBest ist das größte Register der deutschen Dermatologie und wird von allen Interessengruppen im Gesundheitswesen als wichtige Evidenzquelle wahrgenommen. Dieser Erfolg ist dem jahrelangen Engagement der Projektgruppe, der teilnehmenden Registerzentren und natürlich der teilnehmenden und treuen Patienten zu verdanken.

Implikation für die Versorgung: Die Daten aus PsoBest generieren differenzierte Evidenz zur Sicherheit, Wirksamkeit und zum Patientennutzen der Behandlung der Psoriasis. PsoBest trägt damit zur Qualitätssicherung und -optimierung der Versorgung einer schweren Hauterkrankung mit hoher Krankheitslast in Deutschland bei.

Förderung: Sonstige Förderung; Das PsoBest-Register wird/wurde unterstützt von AbbVie, Almirall Hermal, Amgen, Biogen, BMS, Celgene, Hexal, Janssen-Cilag, LEO Pharma, Eli Lilly, Medac, Novartis, Pfizer, UCB und Viatris. Diese Unternehmen haben keinen Einfluss auf die Gestaltung des Registers, die Datenerhebung, die Analysen, die Veröffentlichungsentscheidungen oder die Entwicklung.