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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Implementierung des Fragebogens zur erlebten Patient:innenorientierung (EPAT) in der Routineversorgung: Eine Interviewstudie

Meeting Abstract

  • Stefan Zeh - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Deutschland
  • Clara Haufschild - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Deutschland
  • Hannah Sophie Führes - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Deutschland
  • Eva Christalle - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Deutschland
  • Isabelle Scholl - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Deutschland

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf447

doi: 10.3205/23dkvf447, urn:nbn:de:0183-23dkvf4472

Veröffentlicht: 2. Oktober 2023

© 2023 Zeh et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand der Forschung: Um Patient:innenorientierung zu fördern, ist es essentiell den aktuellen Stand messen zu können. Bisher gab es noch kein deutschsprachiges Messinstrument, das Patient:innenorientierung aus Sicht von Patient:innen erfasst. Diese Lücke wurde mit der Entwicklung und psychometrischen Überprüfung des Fragebogens zur erlebten Patient:innenorientierung (EPAT) geschlossen. Der Fragebogen kann sowohl zu Forschungszwecken als auch in der Routineversorgung zur Qualitätssicherung eingesetzt werden.

Fragestellung und Zielsetzung, Hypothese: Ziel der Studie ist es herauszufinden, welche Faktoren die Nutzung des EPAT in der Routineversorgung beeinflussen.

Methode: Von Oktober 2022 bis März 2023 wurde der EPAT sowohl in stationären, als auch ambulanten Settings eingesetzt. Alle Behandelnden, die den EPAT eingesetzt haben, mussten ihn entweder mindestens vier Wochen verwendet haben, oder er musste von mindestens n=30 Patient:innen ausgefüllt worden sein. Im Anschluss wurden teilstrukturierte Interviews mit den für die Implementierung hauptverantwortlichen Mitarbeitenden der jeweiligen Institution geführt. Diese werden auf Basis des Consolidated Framework for Implementation Research (CFIR) mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet.

Ergebnisse: Insgesamt wurden n=14 Interviews geführt. Die Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse werden Einsicht darin geben, welche Faktoren relevant sind, um den EPAT erfolgreich in der Routineversorgung zu implementieren. Dabei wird ein wesentliches Augenmerk darauf gelegt werden, welche Eigenschaften den EPAT auszeichnen, die einen Nutzen für die Routineversorgung darstellen. Darüber hinaus wird untersucht, welche Faktoren in den jeweiligen Organisationen den Einsatz erleichtert oder erschwert haben. Die Datenauswertung wird im Frühsommer 2023 abgeschlossen sein. Finale Ergebnisse werden beim Kongress präsentiert.

Diskussion: Durch die natürlichen Bedingungen, unter denen der EPAT in der Routineversorgung getestet wurde, ist eine hohe externe Validität der Ergebnisse zu erwarten. Auf diese Weise können die Bedürfnisse der Behandelnden gut abgebildet werden. So lassen sich relevante Faktoren identifizieren, die eine Implementierung in der Routineversorgung erleichtern.

Implikation für die Versorgung: Die Ergebnisse der Studie können genutzt werden, um die Implementierung des EPAT zukünftig zu erleichtern. Somit kann der Grad der erlebten Patient:innenorientierung abgebildet und Verbesserungsbedarf identifiziert werden.

Förderung: BMBF-Strukturförderung Versorgungsforschung/Nachwuchs; 01GY1614