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Evaluation eines ländlichen PORT-Primärversorgungszentrums – Einblicke in Machbarkeit und Akzeptanz auf Patient*innen und Fachkräfteseite
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2023 |
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Hintergrund und Stand der Forschung: Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels mit steigenden und sich verändernden Bedarfen in der Gesundheitsversorgung wurde 2017, finanziert durch die Robert-Bosch-Stiftung, ein Zentrum zur Primär- und Langzeitversorgung (PORT) auf der Schwäbischen Alb etabliert. Mit einem multiprofessionellen Team aus Gesundheits- und Sozialberufen soll eine auf den regionalen Bedarf abgestimmte, patientenzentrierte Akut- und Langzeitversorgung unter Einschluss von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention sichergestellt werden. Die interprofessionelle Zusammenarbeit wird im Rahmen gemeinsam stattfindender Fallkonferenzen realisiert.
Fragestellung und Zielsetzung, Hypothese: Ziel des vorliegenden Projektes ist es, die Umsetzbarkeit und Akzeptanz des PORT-Konzeptes zu evaluieren. Hierzu wird neben einer Analyse der Angebotsstrukturen die Zufriedenheit mit der Versorgung und den Angeboten aus Patient*insicht erfasst. Aus Personalsicht werden strukturelle und prozessuale Aspekte der interprofessionellen Zusammenarbeit erfasst.
Methode: Im Rahmen eines gemischt-methodischen explorativen Ansatzes wurden 3 Patient*innenbefragungen mit als papierbasierte Querschnittsbefragungen mit Rekrutierung in den Wartezimmern (Fragebogen bestehend aus validierten Instrumenten und selbstentwickelten Fragen) sowie 3 Fokusgruppeninterviews mit Akteur*innen (Lenkungskreis, Mitarbeitende Zentrum, Gesundheitspersonal) durchgeführt. Weitere Elemente wie Fallkonferenzen und gesundheitsfördernde Angebote wurden quantitativ evaluiert und deskriptiv ausgewertet.
Ergebnisse: Die Angebotsstrukturen haben sich seit der Zentrumsgründung erweitert. Von Beginn an waren als eigenständige Praxen beteiligt: die Allgemeinmedizin, Kinder- und Jugendmedizin und Physiotherapie, hinzu kamen Psychotherapie, orthopädische Chirurgie sowie eine Hebammenpraxis. Ergänzt wird das Angebot durch eine Gesundheitslotsin, sowie Sprechstunden von Pflegestützpunkt und interdisziplinärer Frühförderstelle zusätzlich zu Angeboten für Prävention und Gesundheitsförderung. Über die 3 Befragungswellen hinweg zeigte sich eine hohe Patient*innenzufriedenheit (ermittelt mit dem ZUF-8 gesamt (Skala 8-32); M=29,7; SD= 2,7; n=324). Vorläufige Ergebnisse der Fokusgruppeninterviews weisen darauf hin, dass sich die Struktur und das Konzept des PORT-Zentrums fördernd auf die Kommunikation zwischen den verschiedenen Fachkräften auswirkt.
Diskussion: Das im Fokus der Analyse stehende Zentrum hat sich im Laufe des Evaluationszeitraums sowohl personell als auch strukturell stark verändert. Dadurch sind einige Evaluationsteile schwer interpretierbar (bspw. Patient*innenzufriedenheit). Insgesamt wird jedoch deutlich, dass die Strukturen sich in Richtung der Ziele entwickeln.
Implikation für die Versorgung: Die Ziele des Zentrums (Interprofessionalität, Patientenorientierung, Prävention) wurden im Laufe der Entwicklung immer mehr „gelebt“. Herausforderungen für die Evaluation sind die starken Veränderungen/Fluktuationsphasen insbesondere zu Beginn der Zentrumsetablierung.
Förderung: Sonstige Förderung; GZH II