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22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

04.10. - 06.10.2023, Berlin

Hausärztliche Beratung zu Bewegung bei koronarer Herzkrankheit: Eine deutschlandweite Querschnittstudie (OptiCor Studie, BMBF Nachwuchsgruppe Versorgungsforschung)

Meeting Abstract

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  • Sabrina Hoppe - Forschungsschwerpunkt Patient-Arzt-Kommunikation, Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Centre for Health and Society (chs), Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Daniel Kotz - Forschungsschwerpunkt Suchtforschung und klinische Epidemiologie, Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Centre for Health and Society (chs), Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland; Department of Family Medicine, CAPHRI School for Public Health and Primary Care, Maastricht University, Maastricht, The Netherlands
  • Ute Mons - Klinik III für Innere Medizin, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • Alicia Prinz - Forschungsschwerpunkt Patient-Arzt-Kommunikation, Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Centre for Health and Society (chs), Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Sabrina Kastaun - Forschungsschwerpunkt Patient-Arzt-Kommunikation, Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Centre for Health and Society (chs), Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dkvf514

doi: 10.3205/23dkvf514, urn:nbn:de:0183-23dkvf5142

Veröffentlicht: 2. Oktober 2023

© 2023 Hoppe et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand der Forschung: Die koronare Herzkrankheit (KHK) zählt zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Regelmäßige Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil der Sekundärprävention von KHK. Die Nationale VersorgungsLeitlinie „Chronische KHK“ empfiehlt Hausärzt:innen daher, ihre Patient:innen mit KHK zu Bewegung zu beraten. Derzeit fehlen aktuelle und repräsentative Daten zur Umsetzung von und zum Bedarf nach hausärztlicher Beratung zu Bewegung bei Personen mit KHK in Deutschland.

Zielsetzung: Ziel der Studie ist es, Daten von Personen mit KHK in Deutschland zum Erhalt von bzw. zum Wunsch nach hausärztlicher Beratung zu Bewegung in Relation zu relevanten Personenmerkmalen zu ermitteln.

Methode: In einer deutschlandweiten, repräsentativen, persönlich-mündlichen Bevölkerungsbefragung im Querschnittdesign werden in sieben Befragungswellen insgesamt ca. 1.000 Personen (>35 Jahre) mit selbstberichteter KHK zu diesen Endpunkten befragt: a) Erhalt hausärztlicher Beratung zu Bewegung seit Auftreten der KHK (Erfragen des Bewegungsverhaltens (ja/nein); Ratschlag zur Bewegungssteigerung (ja/nein); konkrete Empfehlung zu Möglichkeiten der Bewegungssteigerung (ja/nein)); b) Beratungswunsch (Wunsch nach hausärztlicher Beratung zu Bewegung (ja/nein); konkret gewünschte Beratungsinhalte (Informationen zum Thema, konkrete Empfehlungen zu Bewegung im Alltag und regionalen Sportangeboten, (wiederkehrende) Gespräche zum aktuellen Bewegungsverhalten). Der Fragebogen wurde basierend auf teils validierten Messinstrumenten im multiprofessionellen Team entwickelt und nach Pre-Tests mit Personen mit KHK finalisiert. Mittels Regressionsmodellen werden Assoziationen mit vorab definierten Personenmerkmalen analysiert: Alter, Geschlecht (männlich/weiblich), Schulabschluss (niedrig/mittel/hoch), Haushaltsnettoeinkommen, Migrationshintergrund (ja/nein), Wohnregion (großstädtisch/städtisch/ländlich), aktuelles wöchentliches Bewegungslevel, aktueller Body Mass Index. Mittels „directed acyclic graphs“ wird ermittelt, für welche Störfaktoren adjustiert werden muss.

Ergebnisse: Ergebnisse werden bis zum Kongress 10/2023 vorliegen.

Diskussion: In einer repräsentativen Stichprobe von Personen mit selbstberichteter KHK werden aktuelle, umfangreiche Informationen zur Umsetzung von bzw. zum Wunsch nach hausärztlicher Beratung zu Bewegung ermittelt. Zusammenhangsanalysen geben Aufschluss darüber, ob bestimmte Personenmerkmale mit dem Erhalt von bzw. dem Wunsch nach entsprechender Beratung assoziiert sind. Wichtige Limitationen: die Diagnose der KHK wird im Selbstbericht erhoben; es besteht das Risiko für Erinnerungsverzerrungen für den Endpunkt „Erhalt hausärztlicher Beratung“; dieser Endpunkt kann zeitlich teilweise nur mit aktuell erhobenen Personenmerkmalen, z.B. Bewegungslevel, in Beziehung gesetzt werden.

Implikation für die Versorgung: Die Studie liefert relevante Informationen zur Umsetzung der genannten Leitlinienempfehlung und kann so als Grundlage dafür dienen, Maßnahmen zur Verbesserung der hausärztlichen Versorgung von Personen mit KHK zielgruppenspezifisch zu entwickeln und umzusetzen.

Förderung: BMBF-Strukturförderung Versorgungsforschung/Nachwuchs; 01GY2103