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Entwicklung eines neuen minimal invasiven Retina Implantates (miRI) für die Wiederherstellung der Orientierungsfähigkeit bei Patienten mit degenerativen Netzhauterkrankungen
The Minimal Invasive Retinal Implant (miRI) Project: development of a novel approach for the restoration of vision in patients with degenerative retinal diseases
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
Text
Ziel
Es ist das Ziel dieses Projektes einen neuen Typus von Retina Implantaten zu entwickeln, mit dem durch direkte elektrische Mikrokontakt-Stimulation der Netzhaut eine Wahrnehmungsfunktion bei distalen Netzhautdegeneration wiederhergestellt wird. Der Nachteil aufwendiger und risikoreicher Implantationsprozeduren bisheriger Systementwicklungen soll dabei vermieden und durch einen minimal invasiven Zugang ersetzt werden. Kern der Projektidee ist es, sämtliche Implantatstrukturen außerhalb des Auges episkleral zu befestigen und das Auge nur durch Stimulationselektroden zu penetrieren.
Methode
Die bisherige Entwicklung beinhaltete einen permutativen Prozess verschiedener Konzepterstellungen, der die Erprobung von Fertigungstechniken und schließlich die Prototypenherstellung beinhaltete. Letztere wurden bei tierexperimentellen in-vitro- und in-vivo-Studien in Kaninchenaugen und schließlich einer Serie von Langzeitbeobachtungen (6 Monate) an Primaten (n=5) getestet.
Ergebnisse
Als Resultat des Entwicklungsprozesses wurde ein minimal invasives Retina Implant (miRI) System konzipiert, das aus einer externen Einheit (Kamera integriert in einem Brillengestell, externe Elektronikeinheit mit drahtloser Energieversorgung, Bildverarbeitung, Bildcodierung und Sendeeinheit) und dem eigentlichen Implantat besteht. Hauptkomponenten des Implantates sind eine Empfangsspule, eine zentrale elektronisch Prozessoreinheit und die Stimulationselektroden. Die Stimulationselektroden sind dabei der einzige Implantatanteil der in den Augeninnenraum via Penetration der Sklera, Aderhaut und Netzhaut eingebracht wird. Alle anderen Implantatanteile befinden sich in episkleraler Position. Eine Vitrektomie ist für den Implantationsvorgang nicht erforderlich. Ergebnisse erster experimenteller Anwendungen von Prototypen bei Kaninchen und Affen habe gezeigt, daß eine einfache und komplikationsfreie Implantation erfolgen kann. Langzeitversuche an Affen lassen eine gute Bioverträglichkeit dieser Implantate erkennen.
Schlussfolgerungen
Im Rahmen des Entwicklungsprozesses konnte ein neues minimal invasives Retina Implantat konzipiert werden. Erste Langzeitversuche an Primaten zeigen, dass Implantate dieser Art mit penetrierenden Elektroden komplikationsfrei und bioverträglich bei minimalem Gewebstrauma eingesetzt werden können.