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Welchen Einfluss haben Informationsbroschüren auf die Entscheidung von Frauen, am Mammographie-Screening teilzunehmen?
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Veröffentlicht: | 11. März 2013 |
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Hintergrund und Fragestellung: Um eine informierte Entscheidung für oder gegen die Teilnahme am Mammographie-Screening-Programm treffen zu können, benötigen Frauen Informationen über Fakten zu Nutzen und Risiken des Screenings, andererseits wird befürchtet, dass zu viel Informationen von der Teilnahme am Screening abhalten könnte. Seit September 2010 erhalten Frauen in Deutschland mit dem Einladungsschreiben zum Mammographie-Screening eine Informationsbroschüre, die deutlich mehr relevante Informationen enthält als die bis dahin verschickte Broschüre und die so eine bessere Grundlage für eine informierte Entscheidung bietet.
Methode: Es handelt sich um eine kontrollierte zweiarmige Fragebogenstudie, die die Teilnahme-bereitschaft, das Wissen und Einstellungen von Frauen im Alter von 48–49 Jahren zum Mammographie-Screening nach dem Lesen der alten gegen die neue Broschüre vergleicht. Die Teilnehmerinnen werden über Hausarztpraxen rekrutiert und in Gruppe A (neue Broschüre) und Gruppe B (alte Broschüre) randomisiert. Alle Frauen erhalten einen Fragebogen zu Teilnahmebereitschaft, Wissen und Einstellung zum Screening, andere Einflussfaktoren für oder gegen das Screening und sozialer Status. Der primäre Endpunkt ist der Prozentsatz der geäußerten Teilnahmebereitschaft im Vergleich der Gruppe A gegenüber Gruppe B. Die Power ist auf einen Unterschied der Teilnahmebereitschaft um 15% festgelegt, hieraus ergibt sich eine Fallzahl von 346.
Ergebnisse: Bisher haben wir ca. die Hälfte der erforderlichen Fragebögen zurück erhalten, die Rekrutierung ist voraussichtlich im Januar abgeschlossen. Erste Ergebnisse zeigen, dass in beiden Gruppen die Teilnahmebereitschaft am Mammographie-Screening hoch ist, hierin lässt sich in beiden Gruppen kein Unterschied nachweisen. Beide Broschüren werden von 60% der Frauen als hilfreich für die Entscheidung angesehen, allerdings folgen Frauen eher der Empfehlung ihres Arztes. Frauen, die den Fragebogen zurückgeschickt haben, haben zu 80% Realschulabschluss oder Abitur.
Schlussfolgerungen: Für die Entscheidung, am Mammographie-Screening teilzunehmen, scheint der Informationsgehalt von Broschüren keine Rolle zu spielen. Ein Bias unserer Studie liegt darin, dass in erster Linie Frauen mit einem höheren Bildungsstand den Fragebogen ausgefüllt haben. Frauen sind bereit am Programm teilzunehmen und folgen dabei eher der Empfehlung ihres Arztes. Die neue Broschüre kann im Patientengespräch eine Grundlage für eine informierte Entscheidung sein.
Literatur
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- Gummersbach E, Abholz HH. Neues Merkblatt für Mammografie-Screening in Deutschland: Hilfe zur Meinungsbildung der Eingeladenen. Z Allg Med. 2011;87 (1):21-5. DOI: 10.3238/zfa.2011.0021
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- Steckelberg A, Hülfenhaus C, Haastert B, Mühlhauser I. Effect of evidence based risk information on "informed choice" in colorectal cancer screening: randomised controlled trial. BMJ. 2011 Jun 2;342:d3193. DOI: 10.1136/bmj.d3193.
- 3.
- Mathieu E, Barratt A, Davey HM, McGeechan K, Howard K, Houssami N. Informed choice in mammography screening: a randomized trial of a decision aid for 70-year-old women. Arch Intern Med. 2007 Oct 22;167(19):2039-46.