Artikel
Präsentation einer neuen Methode zur Bewertung von medizinischen Technologien mit Einbeziehung von Studiendaten aus systematischen Reviews
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 10. März 2014 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund und Fragestellung: Die Bewertung medizinischer Technologien erfolgt im Rahmen der Evidence-based Health Care in der Regel in einem zeitaufwendigen Prozess auf Basis von klinischen (Primär)-Studien. Die kontinuierlich zunehmende Anzahl von publizierten Primärstudien kann zum Anstieg der für die Bewertung erforderlichen, vor allem zeitlichen, Ressourcen führen. Um den Zeitaufwand zu verringern wird häufig alternativ eine Technologiebewertung auf Basis von bereits publizierten systematischen Reviews durchgeführt. Die durch diese Methode ermittelten Ergebnisse können allerdings mit einem hohen Verzerrungspotenzial verbunden sein. Das Ziel der Arbeit ist die Entwicklung einer Methode (Arbeitstitel: SR/PS „Systematic Reviews for assessment based on Primary Studies“), die eine valide und einfach aktualisierbare Technologiebewertung bei reduziertem Zeitaufwand durch Einbeziehung von Studiendaten aus systematischen Reviews ermöglichen soll.
Methoden:
- Analyse des HTA-Bewertungsprozesses und seine Strukturierung in Etappen entsprechend den wichtigsten zu ermittelten Informationen.
- Ausarbeitung der einzelnen Etappen der neuen Methode einschließlich der jeweiligen Gütekriterien für systematische Reviews zur Einbeziehung ihrer Primärstudiendaten (mittels Konsensbildung).
- Vergleich der neuen Technologiebewertungsmethode mit den herkömmlichen Methoden hinsichtlich Validität, Präzision und Zeitaufwand (geplant).
Ergebnisse: Die Bewertung der durch die Informationsrecherche identifizierten Treffer erfolgt mit der neuen Methode in den Etappen Identifikation, Qualitätsbewertung sowie Informationssynthese und resultiert in der Ermittlung der drei wichtigsten Informationen: Pool an identifizierten Primärstudien, Pool an methodisch guten Primärstudien und Informationssynthese von Studienergebnissen. Bei jeder Bewertungsetappe erfolgt eine möglichst umfassende Berücksichtigung relevanter Daten zu Primärstudien aus den systematischen Reviews. Die dafür jeweils geeigneten systematischen Reviews werden mithilfe der speziell ausgearbeiteten Gütekriterien hinsichtlich Fragestellung, Suchstrategie, Qualitätsbewertung und Informationssynthese ausgewählt. Unzureichende Informationen in den systematischen Reviews zu den genannten Pools werden durch die ergänzende Einarbeitung von Treffern zu Studien bzw. Primärstudiendaten vervollständigt.
Schlussfolgerung: Die neue Methode kann insbesondere für Projekte mit vielen Primärstudien (z.B. bei der Leitlinienentwicklung) nützlich sein.