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Handhabbarkeit und Akzeptanz einer tabletbasierten Telemonitoring-Anwendung durch multimorbide Patienten über 65 Jahren mit leichten kognitiven Defiziten
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Veröffentlicht: | 20. März 2019 |
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Hintergrund: Telemedizin-Anwendungen zur Versorgung von Patienten mit leichten kognitiven Defiziten und Demenz fokussieren vorrangig die Unterstützung von Pflegekräften und Ärzten. Bisher wurde nicht untersucht, ob Patienten selbst solche Anwendungen nutzen und wie die Akzeptanz ist.
Im Projekt ATMoSPHÄRE wurde die Handhabbarkeit einer tabletbasierten Telemonitoring-Anwendung (TMA) durch zuhause lebende, multimorbide Patienten über 65 Jahre evaluiert, einschließlich Patienten mit leichten kognitiven Defiziten (MPD).
Fragestellungen:
- 1.
- Sind MPD in der Lage, eine TMA eigenständig vollumfänglich zu nutzen?
- 2.
- Wie bewerten MPD die Bedienbarkeit, Verständlichkeit und inhaltliche Darstellungen der TMA sowie deren Funktionen?
- 3.
- Inwieweit beeinflussen technische Vorerfahrungen die Nutzung?
- 4.
- Ziehen MPD aus der Nutzung der TMA einen Mehrwert?
Methoden: Es wurden Leitfadeninterviews mit MPD, definiert als Patienten mit 20 bis 26 Punkten beim Mini-Mental-Status-Test durchgeführt und nach der strukturierten Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 13 MPD befragt (9w, 4m; Durchschnittsalter 79,2 Jahre). Neun MPD konnten die TMA eigenständig bedienen, vier arbeiteten selbst fast nicht mit der TMA. Alle nahmen Unterstützungsangebote in Anspruch (projekteigene Care- und Case-Manager, Techniker, Familienangehörige).
Neun MPD berichteten, dass die TMA für sie leicht zu nutzen ist und die Ausgaben gut verständlich sind. Von allen wurden die Größe der Darstellungen, Schriftgröße und Farbkontrast als genau richtig bewertet und der Eingabeaufwand als gering empfunden. Die Navigation innerhalb der TMA wurde von zwölf als leicht empfunden.
Personen mit und ohne Vorerfahrung mit PCs und/oder Smartphones/Tablets empfanden die TMA als leicht zu nutzen.
Für elf MPD hatte die TMA einen Mehrwert, vorrangig ein erhöhtes Sicherheitsempfinden.
Schlussfolgerungen: MPD sind potentiell in der Lage, TMA eigenständig zu nutzen. Hierzu muss diese einfach strukturiert und wenig umfangreich sein, die Eingaben z.T. automatisiert erfolgen, die Inhalte gut verständlich und erkennbar sein und von einem umfangreichen Unterstützungsangebot begleitet werden.
Zukünftige Studien müssen klären: Wie muss eine TMA verändert werden, damit auch MPDs, die selbst nicht damit arbeiteten, erreicht werden? Wäre auch Patienten mit einer Demenz-Diagnose eine Nutzung möglich? Wie wirken sich Monitoring und Sicherheitsempfinden auf harte und weiche Endpunkte, z.B. Entwicklung der Vitalparameter, Hospitalisierungsrate oder Lebensqualität aus?
Interessenkonflikte: Die Autoren geben an, dass keine Interessenkonflikte vorliegen.
Förderung: BMBF-Projekt ATMoSPHÄRE, FKZ: 13GW0075F