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25. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. (EbM-Netzwerk)

13. - 15.03.2024, Berlin

Evidenzinformierte Entscheidungsfindungsprozesse im Öffentlichen Gesundheitsdienst

Meeting Abstract

  • Laura Arnold - Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen, Deutschland
  • Simon Bimczok - Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen, Deutschland
  • Franziska Vosseberg - Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen, Deutschland
  • Jan Marcel Stratil - Independent, Deutschland

Evidenzbasierte Politik und Gesundheitsversorgung – erreichbares Ziel oder Illusion?. 25. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 13.-15.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24ebmV3-05

doi: 10.3205/24ebm021, urn:nbn:de:0183-24ebm0217

Veröffentlicht: 12. März 2024

© 2024 Arnold et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung: In einer evidenzinformierten Entscheidungsfindung (EIDM) müssen zahlreiche Faktoren abgewogen und potentiell negative Konsequenzen analysiert werden, um zu einer legitimen und akzeptablen Lösung zu gelangen. Integriert in die Kommunalverwaltung spielt der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) bei der Koordination komplexer Entscheidungsfindungsprozesse von der Initiierung umfangreicher Schutzmaßnahmen zur Eindämmung epidemischer Lagen bis hin zur Koordination gesundheitsorientierter Planungsprozesse eine zentrale Rolle. Die Art und Weise wie wissenschaftliche Evidenz auf kommunaler Ebene in strukturierte Prozess eingebunden wird, ist bislang jedoch weitestgehend unklar.

Methoden: Im Rahmen des Projekts wird eine systematische Literatursuche in den Datenbanken MEDLINE, Embase und Web of Science sowie in der grauen Literatur durchgeführt. Ziele sind (i) den Umfang der Evidenznutzung zu analysieren, (ii) die Rolle von wissenschaftlicher Evidenz in Entscheidungsfindungsprozessen auf kommunaler Ebene in Deutschland sowie weiteren OECD-Ländern abzubilden und (iii) Maßnahmen zur Stärkung der Evidenznutzung zu identifizieren. Es werden sowohl qualitative als auch quantitative Studien eingeschlossen. Abhängig von der Art der Evidenz, wird eine Qualitätsbewertung mit passenden JBI-Bewertungswerkzeugen durchgeführt. Die Ergebnisse werden mittels qualitativer Evidenz-Synthese nach Thomas & Harden synthetisiert.

Ergebnisse: Im Beitrag werden die methodische Herangehensweise vorgestellt und erste Ergebnisse präsentiert, wobei v.a. hinderliche und fördernde Faktoren bei der Nutzung wissenschaftlicher Evidenz auf kommunaler Ebene erörtert werden.

Schlussfolgerung: Von den Ergebnissen werden wichtige Erkenntnisse für die Stärkung einer evidenzinformierten Aufgabenwahrnehmung durch den ÖGD erwartet. Überwiegend auf Bevölkerungsebene tätig, ist ein Großteil des ÖGD-Aufgabenspektrums präventiv ausgerichtet. Die Abstimmung für oder gegen einzelne Präventionsmaßnahmen setzt aussagekräftige Informationen zu Nutzen und Schaden voraus. Erkenntnisse dazu, welche Rolle unterschiedliche Formen wissenschaftlicher Erkenntnisse in kommunalen Entscheidungsfindungsprozessen spielt und spielen kann, liefern wichtige Hinweise für die perspektivische Nutzung selbiger im ÖGD.

Interessenkonflikte: keine