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25. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. (EbM-Netzwerk)

13. - 15.03.2024, Berlin

Pandemic Preparedness: Standardarbeitsanweisung (SOP) und Capacity-Building – essentieller Bestandteil der Vorbereitung auf Pandemien zur (Gesundheits-)Politikberatung

Meeting Abstract

  • Claire Iannizzi - Uniklinik Köln, Innere Medizin I, AG Evidenzbasierte Medizin/Cochrane Haematology, Köln, Deutschland
  • Nina Kreuzberger - Uniklinik Köln, Innere Medizin I, AG Evidenzbasierte Medizin/Cochrane Haematology, Köln, Deutschland
  • Annika Ziegler - Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Evidenz in der Medizin, Freiburg, Deutschland
  • Angela Mareike Kunzler - Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Evidenz in der Medizin, Freiburg, Deutschland
  • Joerg Johannes Meerpohl - Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Evidenz in der Medizin, Freiburg, Deutschland; Universitätsklinikum Freiburg, Cochrane Deutschland Stiftung, Freiburg, Deutschland
  • Nicole Skoetz - Uniklinik Köln, Innere Medizin I, AG Evidenzbasierte Medizin/Cochrane Haematology, Köln, Deutschland

Evidenzbasierte Politik und Gesundheitsversorgung – erreichbares Ziel oder Illusion?. 25. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 13.-15.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24ebmV6-01

doi: 10.3205/24ebm037, urn:nbn:de:0183-24ebm0373

Veröffentlicht: 12. März 2024

© 2024 Iannizzi et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung: Die COVID-19-Pandemie sowie andere potenzielle Gesundheitskrisen erfordern die rasche Erstellung hochwertiger Evidenzsynthesen und vertrauenswürdiger Handlungsempfehlungen zur (Gesundheits)-Politikberatung. Für diese Ausführung wurde, im Rahmen des Projekts PREPARED (Fördernr. 01KX2121) des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM), ein Konzept für ein deutschlandweites Netzwerk entwickelt, welches in Pandemien zur Verfügung stehen soll. Zur Durchführung zügiger Evidenzsynthesen wurden zur Vorbereitung eines Pandemiefalls während des PREPARED Förderzeitraums SOPs, Bearbeitungsvorlagen (Templates) und Trainingsmaterial zum Kapazitätsaufbau entwickelt.

Methoden: Ziel war es, Materialien zu erstellen, die verständlich, direkt anwendbar in einer Pandemie sind und gleichzeitig den Qualitätsstandards genügen. Wir basierten die Entwicklung der SOPs und Vorlagen zum einen auf bereits vorhandenen Materialien, entstanden in den Vorgängerprojekten CEOsys und egePan, als auch auf der Erfahrung der Beteiligten. Alle Dokumente wurden allen universitären NUM-Standorten zur Prüfung vorgelegt. Das Qualitätsmanagement als Teil der Netzwerk-Governance soll die Materialien regelmäßig aktualisieren.

Ergebnisse: Erfahrene Methodiker:innen für Evidenzsynthesen und Leitlinien und Informationsspezialist:innen waren an der Neuentwicklung und Sammlung von SOPs, Templates, und Trainingsmaterial beteiligt. SOPs, die den gesamten Reviewprozess umspannen, gekennzeichnet nach Studientyp (Interventions-, Diagnostische Studien), Templates für organisatorische und administrative Fragen des Netzwerks, wie Budgets, Ressourcen, QM und Softwareanforderungen, sowie Trainingsmaterial für Kapazitätsaufbau stehen nun zur Verfügung und sollen jährlich aktualisiert werden. Der rasche Aufbau von Kapazitäten in der Methodik systematischer Evidenzsynthesen ist essentiell in einer Pandemie, um informierte Politikberatung zu unterstützen. Kapazitätsaufbau soll auf Netzwerkebene zur Stärkung des Netzwerks und Entwicklung des Zusammenhalts, auf Zentrums- und Individualebene zum Erhalt der Expertise und die Sicherstellung einheitlicher Qualitätsstandards gefördert werden.

Schlussfolgerung: Die vorgefertigten SOPs, Templates und Trainingsmaterialien stehen im Falle einer Pandemie direkt zur Verfügung und können die Prozesse zur Aufbereitung evidenzbasierter Handlungsempfehlungen für Politikberatung erheblich beschleunigen und die Bearbeitung vereinfachen.

Interessenkonflikte: Hiermit erklären die Autor:innen, dass zu den vorgestellen Inhalten keine Interessenskonflikte bestehen.