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Hintergrund/Fragestellung: Durch die Zunahme von chronischen Erkrankungen steigt die Komplexität der Versorgung in der stationären Langzeitpflege. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, bedarf es neuer Versorgungsstrukturen. Akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen mit erweiterten Rollenprofilen unterstützen die Umsetzung evidenzbasierter Pflegeinterventionen und können zu verbesserten Versorgungsergebnissen beitragen [1]. In der Expand-Care Studie wurde ein solches Rollenprofil in Langzeitpflegeeinrichtungen neu eingeführt und potenzielle Effekte untersucht [2]. Aufgrund des komplexen Implementierungsprozesses von neuen Versorgungsstrukturen in die Praxis sollten im Vorfeld mögliche Barrieren identifiziert werden, um diese schon in der Entwicklungsphase berücksichtigen zu können. Ziel des Beitrages ist eine umfassende Darstellung von Barrieren, die bei der Einführung neuer Rollenprofile in der Langzeitpflege zu berücksichtigen sind.

Methoden: Die Arbeit beruht auf der vergleichenden Darstellung der Ergebnisse zweier Forschungsarbeiten: 1. Evidenzsynthese basierend auf einer systematischen Literaturrecherche zu berichteten Barrieren bei der Einführung erweiterter Rollenprofile in den Datenbanken CINAHL und MEDLINE und 2. Qualitative Studie basierend auf leitfadengestützten Interviews mit Pflegedienstleitungen und Fokusgruppen mit Pflegefachpersonen in 5 Langzeitpflegeeinrichtungen zu aufgetretenen Barrieren im Rahmen der Expand-Care Studie [2]. Die Grundlage der Analyse ist in beiden Arbeiten das Consolidated Framework for Implementation Research (CFIR) [3]. Die extrahierten Barrieren der Evidenzsynthese und der qualitativen Inhaltsanalyse wurden anhand der Domänen des CFIR trianguliert.

Ergebnisse: In beiden Ansätzen identifizierte Barrieren beziehen sich v. a. auf die CFIR-Unterdomänen Verfügbare Ressourcen (insb. zeitliche), Relativer Vorteil der Intervention und Engagement der Führungsebene. In der Evidenzsynthese wurden Schwerpunkte in der Kategorie Individuelle Identifikation mit der Organisation (insb. Personalfluktuation) identifiziert. In den Interviews zeigten sich weitere Barrieren durch fehlenden Veränderungsdruck.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen international und in Deutschland berichteten Barrieren auf und tragen zur Identifizierung potenzieller Barrieren bei, die bei der Implementierung erweiterter Rollen in künftigen Projekten besonders berücksichtigt werden sollten.

Interessenkonflikte: Es liegen keine Interessenskonflikte vor.