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Hintergrund/Fragestellung: Das Krankheitsbild der COPD ist weltweit die dritthäufigste Todesursache [1], wobei aufgrund der zunehmend alternden Bevölkerung und der damit einhergehenden Risikofaktoren in den kommenden Jahrzehnten eine globale Zunahme der Prävalenz vermutet wird [2]. Leitlinien sollen sowohl dem medizinischen Personal als auch dem Patienten selbst beim Management dieser Erkrankung helfen, indem sie evidenzbasierte Handlungsempfehlungen aussprechen. Dennoch gibt es Verbesserungsbedarf in der klinischen Umsetzung.

Das Ziel dieser systematischen Übersicht ist es, die Faktoren des biopsychosozialen Modells für Patienten mit COPD zu identifizieren, die Einfluss auf die Wirksamkeit der hausärztlichen Versorgung in Bezug auf Prävention, Screening, Diagnostik und Therapie haben und die vorhandene Evidenz mit Empfehlungen in internationalen evidenzbasierten Leitlinien zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit COPD zu vergleichen.

Methoden: Es erfolgte eine systematische Suche nach evidenzbasierten Leitlinien zur Diagnostik und Therapie (z.B. im Guidelines International Network, PubMed, Epistemonikos) sowie nach aktuellen, qualitativ hochwertigen systematischen Übersichten zu Interventionen für bestimmte Patienten oder Subgruppenanalysen für diese Patienten (z.B. in Medline, Cochrane Library, Health Technology Assessment (HTA) und oben genannten Datenbanken).

Ergebnisse: Aktuell sieht es so aus, als würden Heterogenitäten bei Komorbiditäten, dem Gesundheitsverhalten der Patienten, Behinderung (Empfehlung von pneumologischer Rehabilitation) und chronischen Erkrankung (Patientenschulung) in den Leitlinien berücksichtigt. Weniger detailliert angesprochen werden Faktoren wie Polypharmazie sowie psychologische oder soziale Faktoren. Auffällig ist auch, dass biologische Faktoren wie Alter, Geschlecht und Ethnie zwar in der Epidemiologie und Diagnostik angesprochen, aber in den Therapieempfehlungen nicht berücksichtigt werden [2], [3], obwohl es leitlinienrelevante Evidenz dazu gibt. Genauere Ergebnisse und Vergleiche zu unterschiedlichen Ergebnissen für verschiedene Faktoren des biopsychosozialen Modells aus systematischen Übersichten möchten wir zum Kongress präsentieren.

Schlussfolgerung: In der ärztlichen Praxis sollte ein Heranziehen von Leitlinien zur adäquaten und individualisierten Patientenversorgung angestrebt werden. Eine zunehmende Integration von Evidenz in die Leitlinien ist jedoch erforderlich, um eine verbesserte Individualmedizin zu ermöglichen.