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Rahmenbedingungen innovativer Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich Digitalisierung der Gesundheitsversorgung – eine vergleichende qualitative Sekundärdaten-Analyse
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Veröffentlicht: | 12. März 2024 |
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Hintergrund/Fragestellung: Themen der digitalen Transformation durchdringen zunehmend die bundes- und landesgetragene Forschungsförderung im Bereich der Gesundheitsversorgung. Langfristige Effekte sowie nachhaltige Implementierungen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten sind jedoch kaum vorzufinden, wobei dies häufig als konkrete Zielsetzung in Förderanträgen formuliert wird [1]. Die Analyse geht der Frage nach, welche Faktoren die Umsetzung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten, die die digitale Transformation in Pflege- und Gesundheitsversorgung fokussieren, beeinflussen. Zentral sind hierbei Hürden sowie Gelingensbedingungen, die sich aufgrund von (politischen) Rahmenbedingungen identifizieren lassen und als wirkmächtig hinsichtlich einer langfristigen Implementierungsfähigkeit im Versorgungssystem herausstellen können.
Methoden: Es wurde eine qualitative sekundäre Daten-Analyse durchgeführt, bei der bereits erhobene qualitative Daten (Fokusgruppenerhebungen zum gleichen Themenspektrum) aus drei (kategorisch vergleichbaren) Forschungs- und Entwicklungsprojekten mit dem Schwerpunkt Digitalisierung in Pflege und Versorgung hinsichtlich (politischer) Rahmenbedingungen fokussiert wurde [2]. Dazu wurden die vorliegenden Daten mithilfe einer vergleichenden, systematisierten SWOT-Analyse (engl.: Strengths – Weaknesses – Opportunities – Threats) neu betrachtet und ein deduktiv-identifiziertes Kategoriensystem (im iterativen peer-group-Prozess) aufgestellt [3].
Ergebnisse: Es zeigt sich, dass strukturelle und gesellschaftliche Faktoren, die über den Wirkungsbereich der Projekte hinausgehen (u.a. fehlende Infrastruktur, fehlendes Vertrauen in das Gesundheitssystem) die langfristige und nachhaltige Projektentfaltung hemmen. Hierbei können vor allem politische Aspekte, die durch den Rahmen der Forschungsförderung einen direkten Einfluss auf die Umsetzung und Implementierungsfähigkeit der angestrebten Innovation im Versorgungssystem haben, angeführt werden.
Schlussfolgerung: Politische Initiator:innen sowie ausführende Akteure von Forschungsförderungen im Bereich der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung sind angehalten, notwendige Ressourcen und Bedingungen durch die Stärkung partizipativer und co-kreativer Rahmen bereitzustellen. Eine engere Verzahnung von gesundheitspolitischen Entscheidungsprozessen und Förderprojekten scheint notwendig, um Potenziale digitaler Transformation in der gesundheitlichen Versorgung langfristig zu entfalten.
Interessenkonflikte: Die Autor:innen geben an, das keine Interessenskonflikte vorliegen.
Literatur
- 1.
- Krick T, Zerth J, Rothgang H, Klawunn R, Walzer S, Kley T. Pflegeinnovationen in der Praxis: Erfahrungen und Empfehlungen aus dem "Cluster der Zukunft der Pflege". Springer; 2023. Verfügbar unter: https://doi.org/10.1007/978-3-658-39302-1
- 2.
- Medjeddovic I. Qualitative Sekundäranalyse: Zum Potenzial einer neuen Forschungsstrategie in der empirischen Sozialforschung. Wiesbaden: Springer VS; 2014. DOIi: 10.1007/978-3-658-05488-5
- 3.
- Schneider W. Praxisleitfaden SWOT-Analyse: Stärken/Schwächen sowie Chancen/Risiken identifizieren und managen. Norderstedt: BoD – Books on Demand; 2021.