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25. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. (EbM-Netzwerk)

13. - 15.03.2024, Berlin

Indikatoren zur Messung von Überversorgung – Potenzial der GKV-Routinedaten für eine evidenzbasierte Gesundheitspolitik

Meeting Abstract

  • Verena Vogt - Universitätsklinikum Jena, Institut für Allgemeinmedizin, Jena, Deutschland
  • Meik Hildebrandt - Technische Universität Berlin, Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Berlin, Deutschland
  • Carolina Pioch - Technische Universität Berlin, Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Berlin, Deutschland
  • Lotte Dammertz - Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung, Deutschland
  • Udo Schneider - Techniker Krankenkasse, Versorgungsmanagement, Deutschland
  • Reinhard Busse - Technische Universität Berlin, Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Berlin, Deutschland

Evidenzbasierte Politik und Gesundheitsversorgung – erreichbares Ziel oder Illusion?. 25. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 13.-15.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24ebmSYM8-01

doi: 10.3205/24ebm131, urn:nbn:de:0183-24ebm1314

Veröffentlicht: 12. März 2024

© 2024 Vogt et al.
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Gliederung

Text

Beschreibung: Angesichts des wachsenden Fachkräftemangels im Gesundheitssektor und der steigenden Gesundheitsausgaben wird die Vermeidung von Überversorgung immer wichtiger. Auch aus Patientensicht ist es essentiell, sicherzustellen, dass die erbrachten Gesundheitsleistungen einen (nachgewiesenen) Nutzen bieten. Doch in welchem Ausmaß tritt Überversorgung im deutschen Gesundheitssystem auf und wo liegen die Verbesserungsmöglichkeiten? Internationale Studien und erste Befragungen in Deutschland deuten auf eine hohe Prävalenz von Überversorgung hin [1], [2]. Die Ansätze zur Messung von Überversorgung im deutschen Gesundheitssystem konzentrieren sich jedoch auf spezifische Versorgungsaspekte (wie z.B. bildgebende Verfahren bei Rückenschmerzen) und die externe verpflichtende Qualitätssicherung. Eine umfassende Übersicht über messbare Überversorgung im deutschen Gesundheitssystem fehlt bisher.

Das vom Innovationsfonds geförderte Projekt „IndiQ - Entwicklung eines Tools zur Messung von Indikationsqualität in Routinedaten und Identifikation von Handlungsbedarfen und -strategien“ zielt darauf ab, erste deutschlandweite und fachgruppenübergreifende Ergebnisse zum Status quo der Überversorgung zu erheben. Dies erfolgt auf Grundlage einer systematischen Suche nach Indikatoren zur Messung von Überversorgung und deren anschließender Validierung mittels eines Delphi-Panels und Messung auf Basis von GKV-Routinedaten. Auf diesem Symposium werden die Ergebnisse des Projekts IndiQ vorgestellt, gefolgt von einer Podiumsdiskussion unter Einbezug des Auditoriums. Dabei wird erörtert, wie die Ergebnisse eine evidenzbasierte Gesundheitspolitik informieren können und welche Datengrundlage hierfür erforderlich ist.

Geplante Vortragsthemen:

Vorträge:

  • ????Indikatoren und erforderliche Daten zur Messung von Überversorgung: Ein systematisches Review (Lotte Dammertz)
  • Welche Indikatoren für Überversorgung sind messbar in GKV-Routinedaten: Ein modifiziertes Delphi-Panel (Carolina Pioch)
  • Prävalenz, Trends und regionale Variationen unangemessener Versorgungsleistungen in GKV-Routinedaten (Meik Hildebrandt)
  • Interventionen zur Vermeidung von Überversorgung: Ein systematisches Review zu evidenzbasierter Diagnostik bei Schilddrüsenerkrankungen (Carolina Pioch)???????

Podiumsdiskussion zu den Fragen:

  • Welche Handlungsbedarfe bzgl. evidenzbasierter Gesundheitsversorgung lassen sich aus den GKV-Routinedaten ableiten?
  • Welche Daten sind erforderlich, um evidenzbasierte Gesundheitspolitik bzgl. Überversorgung zu ermöglichen?
  • Welche Stellschrauben müssen gedreht werden, um Überversorgung im dt. Gesundheitswesen zu reduzieren?

Interessenkonflikte: -


Literatur

1.
Schwartz AL, Landon BE, Elshaug AG, Chernew ME, McWilliams JM. Measuring low-value care in Medicare. JAMA Intern Med. 2014 Jul;174(7):1067-76. DOI: 10.1001/jamainternmed.2014.1541 Externer Link
2.
Fölsch UR, Faulbaum F, Hasenfuß G. Mitgliederbefragung zu „Klug Entscheiden“: Wie Internisten das Problem von Über- und Unterversorgung werten. Dtsch Arztebl 2016; 113(13): A-604 / B-510 / C-506