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25. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V. (EbM-Netzwerk)

13. - 15.03.2024, Berlin

Evidenzbasiertes Wissen am Point-of-Care – ein integratives Wissensmanagementsystem

Meeting Abstract

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  • Janine Vetsch - OST – Ostschweizer Fachhochschule, Institut für Angewandte Pflegewissenschaft, Schweiz
  • Sebastian Müller - OST – Ostschweizer Fachhochschule, Institut für Angewandte Pflegewissenschaft, Schweiz, Institut für Informations- & Prozessmanagement, Schweiz
  • Magdalena Vogt - OST – Ostschweizer Fachhochschule, Institut für Angewandte Pflegewissenschaft, Schweiz
  • Renate Ranegger - LEP AG, Schweiz

Evidenzbasierte Politik und Gesundheitsversorgung – erreichbares Ziel oder Illusion?. 25. Jahrestagung des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 13.-15.03.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24ebmEP-03

doi: 10.3205/24ebm151, urn:nbn:de:0183-24ebm1512

Veröffentlicht: 12. März 2024

© 2024 Vetsch et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Obwohl im Klinikalltag verschiedene evidenzbasierte Informationsquellen (bspw. Konzepte, Leitlinien, Lernvideos etc) für Pflegefachpersonen zur Verrichtung von Arbeiten zur Verfügung stehen, werden diese Quellen nicht oft genutzt und sind nicht in die Prozesse integriert. Dies bedeutet, dass das Auffinden und Nutzen der Quellen oftmals zeit- sowie kostenaufwändig ist und nicht immer sofort verfügbar sind. Die Integration dieser stellt für Pflegeabteilungen der Gesundheitseinrichtungen eine grosse Herausforderung dar.

Ziel des geplanten Projekts ist es, Pflegefachpersonen durch Bereitstellung von fach- und evidenzbasiertem Wissen direkt in der Patientendokumentation bei ihrer täglichen Arbeit am Point-of-Care zu unterstützen. Damit wird das Wissen bei der Planung oder Verrichtung von Handlungen zeit- und ortsnah sowie prozessintegriert zur Verfügung gestellt. Eine solche Lösung wäre einzigartig und wurde unseres Wissens bisher noch nicht umgesetzt respektive in der klinischen Praxis implementiert.

Fragestellung: Wie muss ein integratives Wissensmanagementsystem gestaltet sein, um Pflegefachpersonen bestmöglich am Point-of-Care zu unterstützen?

Methoden: Im Projekt wird ein partizipatives Vorgehen verfolgt, das Pflegefachpersonen laufend involviert, um Anforderungen und Wünsche abzuholen und bspw. Rückmeldungen zu einfachen Prototypen zu erhalten und so mögliche Lösungen iterativ zu erstellen und zu verfeinern.

Vorläufige/erwartete Ergebnisse, Ausblick: Institutionen im Gesundheitswesen können von dem geplanten Wissensmanagementsystem profitieren, indem sie ihren Pflegefachpersonen ein Werkzeug zur Verfügung stellen, das den Wissenserwerb und -gebrauch im klinischen Alltag erleichtert. So kann aktuelles, evidenzbasiertes Wissen bei der Planung oder Verrichtung der Tätigkeit abgerufen werden. Damit können die Institutionen auch den Forderungen nach evidenzbasierter Pflege gerecht werden, was wiederum die Pflegequalität und Patientensicherheit verbessert, die Effektivität und Wirksamkeit der Pflegepraxis steigert und die Zufriedenheit der Pflegefachpersonen erhöht.

Das Projekt ist in fünf Arbeitspakete gegliedert: 1) die Erhebung der IST-Situation (genutzte Quellen, Beobachtungen im Alltag), 2) die Erhebung der Anforderungen (technische Anforderungen und inhaltliche Anforderungen), 3) Entwicklung eines Rahmenkonzepts zur Umsetzung 4) deren technische Umsetzung in Form eines Prototyps sowie 5) deren Evaluation in Praxisinstitutionen.

Interessenkonflikte: No conflicts of interest.